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Perspektivwechsel: Das Potsdam Museum will in seiner neuen Dauerausstellung stärker auf die Gegenwart und die jüngere Vergangenheit lenken.

© Ottmar Winter PNN

Neue Dauerausstellung des Potsdam Museums: Weg von der Vergangenheit

In der geplanten neuen Dauerausstellung will das Potsdam Museum den Blick verstärkt auf die Gegenwart lenken. Vorgesehen dafür sind die Räume im Knobelsdorffhaus am Alten Markt.

Potsdam - Die Gegenwart und jüngere Vergangenheit sollen mehr Platz im Potsdam Museum bekommen. Im Rahmen der avisierten Neugestaltung der Dauerausstellung plane man, den Fokus weg vom 17. und 18. Jahrhundert in Richtung 19. und 20. Jahrhundert zu verschieben, sagte Direktorin Jutta Götzmann im Kulturausschuss am Abend des 11. Februar. Zudem soll in den Räumen im Knobelsdorff-Haus ein völlig neuer Bereich entstehen, der sich der Gegenwart widmet.

„Es wird eine Abkehr  von der ständigen Vergangenheitsbetrachtung“, sagte Götzmann. „Wir wollen Potsdam als Ort der urbanen Gegenwart und Zukunft zeigen.“ Stadtgesellschaften erlebten einen kulturellen Wandel, mit dem müsse das Potsdam Museum Schritt halten, begründete Götzmann die Pläne. Ein besonderes Anliegen sei es, Potsdamer*innen selbst zu Wort kommen lassen und Bewohner*innen als Expert*innen der Stadt zu zeigen. Dabei soll ein Fokus auf einzelne Stadtviertel gelegt werden: Gerade dort bilde sich das Thema Diversität gut ab, so Götzmann. 

Geschichten generieren

Man arbeite bereits mit der Künstlerin Kathrin Ollroge zusammen, um mit Menschen vor Ort in den Stadtteilen in Kontakt zu treten: „Besucher wollen nicht länger nur passiv sein. Es geht darum, Geschichten zu generieren“, so Götzmann. Diese würden dann in fünf größeren Themenblöcke sortiert: Politische Legitimation, Militär, Wirtschaft, Kunst und Kultur und Leben in Potsdam.

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Die umfangreichen Bestände im Depot sollen über eine digitale Datenbank zugänglich und mit einer Kommentarfunktion versehen werden. Zudem wolle man in der Dauerausstellung mehr als derzeit der Fall verschiedenste Schichten zu Wort kommen lassen: nicht nur die Bürgermeister, sondern auch mal eine Postbeamtin. Solche Einzelperspektiven seien bislang nur selten in die Sammlung aufgenommen worden. Das Museum holt das jetzt nach: Allein 2020 seien 2000 neue Objekte in die Datenbank aufgenommen worden. In der Digitalstrategie sei man jedoch "noch nicht da, wo wir hin möchten", sagte Götzmann auch. "Hier sind wir noch am Anfang." 

Begrenzte Ressourcen und andere Großprojekte

Die begrenzten Ressourcen am Haus blieben weiterhin ein großes Thema, mahnte Götzmann, zumal parallel zu der angedachten Veränderung in der Dauerausstellung andere "Großthemen" zur meistern seien: die geplante Erweiterung des Museums entweder am Alten Markt oder im neuen Kreativquartier an der Plantage und der Umzug zunächst in ein noch ungeklärtes Zwischen- sowie später dann in das neue Zentraldepot in der Marquardter Chaussee.

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