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Der Ortseingang von Giverny im Winter 1885 (aus einer Privatsammlung).

© Museum Barberini

Neue Ausstellung in Potsdam: Barberini zeigt 110 Werke von Claude Monet

Ab 29. Februar 2020 ist in Potsdam die größte Monet-Ausstellung zu sehen, die es jemals in Deutschland gegeben hat. Schwerpunkt sind die Orte, an denen der Maler arbeitete.

Es ist wie eine Reise durch das Leben Monets. In rund 110 Gemälden, die ab 29. Februar 2020 im Museum Barberini gezeigt werden, spiegeln sich die Orte und Landschaften des Malers wider, an denen er arbeitete und die seinen Stil mit beeinflusst haben. 

Es geht von den Großstädten Paris und London zu den Seine-Dörfern Argenteuil, Vétheuil und Giverny, weiter über die Küsten der Normandie und der Bretagne bis hin in den Süden nach Bordighera, Antibes und Venedig. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen zahlreiche Gemälde von Monets Garten und Teich in Giverny, darunter mehrere seiner weltberühmten Seerosenbilder.

Die Leihgaben kommen aus den Top-Museen weltweit

Zu den bedeutenden Leihgebern dieser Retrospektive gehören das Musée d’ Orsay und Musée Marmottan in Paris, die National Gallery in London, das Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, das Metropolitan Museum of Art in New York, das Van Gogh Museum in Amsterdam und der National Gallery of Art in Washington. Ergänzt werden diese Arbeiten durch zahlreiche Meisterwerke aus internationalen Privatsammlungen, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind, darunter mehrere Leihgaben aus der Sammlung Hasso Plattners, Gründer und Mäzen des Museums Barberini. 

Monet, Charing Cross Bridge, Reflektionen auf der Themse, 1899-1904, The Helen and Abram Eisenberg Collection
Monet, Charing Cross Bridge, Reflektionen auf der Themse, 1899-1904, The Helen and Abram Eisenberg Collection

© Museum Barberini

„Als Sammler gilt Hasso Plattners Leidenschaft insbesondere impressionistischen Landschaftsbildern“, sagte Ortrud Westheider. Sie freue sich daher außerordentlich, dass Plattner diese Ausstellung mit einem so großzügigen Konvolut an Leihgaben ermöglicht habe. „Angesichts seiner engen persönlichen Verbindungen zu den USA und der dort fest verankerten Tradition des Mäzenatentums ist es eine wunderbare Konstellation, dass wir dieses ambitionierte Projekt in Kooperation mit dem Denver Art Museum realisieren können“, so Ortrud Westheider am Dienstagabend in einer Pressemitteilung.

Monet war einer der wichtigsten Impressionisten

Monet gilt als einer der einflussreichsten Vertreter des Impressionismus. Zeit seines Lebens galt sein besonderes Interesse stimmungsvollen Naturdarstellungen, die von einer grenzenlos experimentierfreudigen Erforschung von Farbe, Schatten und Licht geprägt waren. Wie viele seiner impressionistischen Kollegen lehnte Monet das traditionelle Arbeiten im Atelier weitgehend ab und malte stattdessen in freier Natur. Er erkundete die sonnendurchflutete Riviera ebenso wie die raue Meeresküste in der Bretagne. Er wollte flüchtige Natureindrücke und selbst die subtilsten Veränderungen erfassen. „Für mich existiert eine Landschaft niemals an und für sich, denn ihre Erscheinung verändert sich mit jedem Augenblick“, schrieb Monet 1891.

Monet, Windmühlen bei Zaandam, 1871, Van Gogh Museum Amsterdam
Monet, Windmühlen bei Zaandam, 1871, Van Gogh Museum Amsterdam

© Barberini Museum

Von seiner ersten bekannten Komposition aus dem Jahr 1858 bis zu den späten Bildern seines Landhauses und Wassergartens in Giverny bietet die Ausstellung einen weitläufigen Überblick über sein gesamtes Schaffen und beleuchtet Monets herausragende Stellung innerhalb der französischen Avantgarde seiner Zeit. Somit greift die Werkschau auch Fragen auf, die bereits 2017 bei der Eröffnungsausstellung des Barberini verhandelt wurden, die unter dem Titel „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ mehr als 320 000 Besucher angezogen hat. 

„Monets Schaffen ist in der kunsthistorischen Forschung intensiv untersucht worden, aber unser Fokus auf die Orte, die ihn inspirierten, eröffnet neue Einblicke in seine künstlerischen Interessen und Methoden“, sagte Kurator Daniel Zamani. Ortrud Westheider ergänzt: „Monet war nicht nur einer der begnadetsten Landschaftsmaler des Impressionismus, sondern einer der radikalsten und fortschrittlichsten Künstler seiner Generation. Werke wie die ikonischen Bilder der Seerosen und des Teichs in Giverny weisen bereits den Weg hin zur Abstraktion und ziehen uns auch heute noch in den Bann durch ihre expressive Ausdruckskraft und visuelle Opulenz.“

Zu sehen vom 29. Februar bis zum 1. Juni 2020 im Museum Barberini. Zuvor gibt es die Ausstellung zu Picasso (9. März bis 16. Juni 2019), Wege des Barock (13. Juli bis 6. Oktober 2019), Van Gogh. Stillleben (26. Oktober 2019 bis 2. Februar 2020)

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