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Kultur: Maxie Wander: Ein Leben an der Grenze

„Man sollte nie in Zeichen zu lesen versuchen, sondern sich ganz und gar auf die eigenen Kräfte verlassen und basta!“ Das sagte die Schriftsstellerin Maxie Wander, die ein Leben an der Grenze führte.

„Man sollte nie in Zeichen zu lesen versuchen, sondern sich ganz und gar auf die eigenen Kräfte verlassen und basta!“ Das sagte die Schriftsstellerin Maxie Wander, die ein Leben an der Grenze führte.

Anlässlich ihres 30. Todestages findet am 21. November um 19 Uhr in der Villa Kellermann eine szenische Lesung statt. Die Schauspielerinnen Anja Sisenop und Jana Kapust lesen aus den Büchern „Ein Leben ist nicht genug“ und „Leben wär“ eine prima Alternative“. Sie werden von Christian Ernst am Piano begleitet.

Maxie Wanders bedeutendstes Werk ist „Guten Morgen, du Schöne. Protokolle nach Tonband“, in dem sie Frauen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters über ihr Leben sprechen lässt.

Die in Wien als Tochter einer armen, kommunistisch gesinnten Familie geborene Maxie Wander, die 1957 mit ihrem Mann, dem kommunistischen Schriftsteller Fred Wander, in die DDR umsiedelte, wollte schreiben, fand aber erst spät ihr Thema: „die kleinen, zu kurz gekommenen, zugegeben, ein wenig spleenigen Leute. Warum darf man darüber nicht schreiben? Müssen es immer Kraftmeier mit der Schippe in der Hand sein? ... Es gibt diese Leute, und ich hab sie alle gern. Es ist mein Leben!“

Sie kannte selber als Frau und Mutter die alltäglichen Reibereien in einer nicht immer harmonischen Ehe. Als Freundin und Schriftstellerin kannte sie die Bedrückheit, Trauer und Melancholie in der realexistierenden sozialistischen Gesellschaft, weil sie von sich und den anderen sehr viel an Veränderung verlangte. Sie kannte auch die großen Verluste und das Gefühl der Ohnmacht. Die Tochter Kitty war 1968 vor dem eigenen Haus in Kleinmachnow verunglückt, und Maxie Wander gab sich die Schuld; sie habe das geliebte Kind nicht behütet und daher verloren. 1976 erkrankte Maxie Wander an Krebs und verstarb im darauffolgenden Jahr. PNN

Karten für diese Veranstaltung vom Frauenzentrum primaDonna kosten 8/erm. 5,50 Euro. Reservierungen sind erwünscht unter Tel. 0331–29 15 72.

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