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Lesen in Potsdam. Hannelore Hoger (l.) und Tochter Nina.Foto: D. Reinhardt/dpa

© picture alliance / Daniel Reinha

Lesung in der Schinkelhalle: Von der Vielfältigkeit der Liebe

Zum 23. Festival der Frauen lädt das Autonome Frauenzentrum Potsdam am Wochenende in die Schinkelhalle.

Von Sarah Kugler

Tradierte Rollenbilder aufbrechen, Vielfältigkeit zeigen. Das möchte das Autonome Frauenzentrum Potsdam mit ihrem 23. Festival der Frauen erreichen, das am Samstag in der Schinkelhalle stattfindet. Um die Liebe soll es dabei in diesem Jahr gehen, ihre komplizierten Formen und die Menschen, die ihr verfallen. Die Schauspielerinnen Hannelore und Nina Hoger lesen ab 19 Uhr aus verschiedenen Texten vor, die mal witzige, phantastische und bisweilen traurige Geschichten beinhalten.

In der Erzählung „Der Ring“ von Tania Blixen geht es um die Hoffnungen, Träume und Fantasien der Hauptfigur Babette. Die dänische Autorin, die unter anderem durch ihren Roman „Jenseits von Afrika“ bekannt wurde, beschreibt hier, wie die Poesie mithilfe der Liebe für einen kurzen Moment in der Wirklichkeit aufscheint. Mit der missglückten zwischenmenschlichen Kommunikation setzt sich dagegen die Kurzgeschichte „Die Flut ist pünktlich“ von Siegfried Lenz auseinander und erzählt ein feinsinniges und abgründiges Beziehungsdrama in norddeutscher Landschaft. Geschichten über Kurt Tucholskys „Lottchen“, einer emanzipierten Single-Frau in den 1920er Jahren, die Erzählung einer Vater-Sohn-Beziehung in Ian McEwans „Schokolade“ oder die einer „Flucht“ der brasilianischen Autorin Clarice Lispector sollen folgen.

Rollen sollen selbstkritisch hinterfragt werden

Die von Ernst Bloch als „schönste Geschichte der Welt“ betitelte Erzählung „Unverhofftes Wiedersehen“ ist eine der bekanntesten des Dichters Johann Peter Hebel und zeigt eindringlich, dass Liebe ein Menschenleben überdauern kann. Sie soll den Abend abrunden.

Mit dem Format lädt das Autonome Frauenzentrum Potsdam dazu ein, gesellschaftlich zugeschriebene Rollen, Erwartungen und Zuschreibungen selbstkritisch in den Fokus zu nehmen, zu hinterfragen und die eigene Offenheit für Veränderungsanregungen auszubauen.

Das Festival der Frauen wird gefördert durch das Land Brandenburg, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie der Landesbeauftragten für die Gleichstellung von Frauen und Männern. In den vergangenen Jahren waren unter anderem Meret Becker, ihre Mutter Monika Hansen und Tochter Lulu Hacke, Katharina Thalbach mit ihrer Tochter und ihrer Enkeltochter sowie Corinna Harfouch mit Sohn Johannes Gwisdek auf Einladung des Frauenzentrums auf Potsdamer Bühnen zu sehen.

23. Festival der Frauen, am 30. November um 19 Uhr in der Schinkelhalle, Schiffbauergasse 4A, Karten kosten 10 Euro

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