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In einer kostenfreien Testphase kamen deutlich mehr Besucher ins Potsdam Museum.

© Andreas Klaer

Kulturausschuss stimmt eindeutig für Linken-Antrag: Freier Eintritt für das Potsdam Museum kommt näher

Der Eintritt für das Potsdam Museum könnte nach dem deutlichen Votum des Kulturausschusses dauerhaft kostenfrei sein. Doch es gibt auch Bedenken.

Potsdam - Der Eintritt für die Dauerausstellung des Potsdam Museums soll nach einer dreimonatigen Testphase auch 2019 kostenfrei sein. Der Kulturausschuss votierte am Donnerstagabend einstimmig für einen Antrag der Linken. Die Finanzierung soll aus Steuereinnahmen abgesichert werden und den Haushalt des Potsdam Museums nicht belasten. „Auch andere Kultureinrichtungen dürfen dadurch nicht beschnitten werden“, so Kulturbeigeordnete Noosha Aubel im Kulturausschuss. Die Kompensation würde laut Hannes Wittenberg vom Museum 51 200 Euro kosten.

Deutlich mehr Besucher im Potsdam Museum

Die Antragsteller verwiesen auf den Erfolg der Testphase: Von Mai bis Juni verbuchte das Museum 70 Prozent mehr Besucher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 2017 sahen sich in dieser Zeit 5250 Menschen die Dauerausstellung an. 2018 waren es 8934. Zudem sei es gelungen, mehr junge Potsdamer ins Museum zu locken: „33 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, so Wittenberg. Diese Gruppe bewies auch das größte Interesse an einem Besuch der kostenpflichtigen Sonderausstellung, für die auch weiterhin bezahlt werden muss. 

Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel.
Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel.

© Sebastian Gabsch

Das Pilotprojekt, zu dem 644 Fragebögen ausgewertet wurden, ging auf eine Initiative der Fraktion Die Linke zurück, der die Stadtverordneten im Juli 2017 zugestimmt hatten. Ziel war es, kulturelle Bildung für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen – und die Besucherzahlen im Potsdam Museum zu erhöhen.

Aubel: "Meist pegelt sich Besucherzahl von vorher ein"

Aubel gab aber auch zu bedenken, dass es in allen Museen, die solche Tests absolvierten, zu Beginn einen signifikanten Anstieg der Besucher gegeben habe, aber es nicht auf dem Niveau geblieben sei. „Meist pegelte es sich wieder auf die Besucherzahl von vorher ein.“ Sie plädierte zudem dafür, zu überlegen, wie Potsdamer aus den südlichen Stadtteilen noch mal anders eingebunden werden könnten und das Museum partizipativer werde. 

„Wir müssen es zum Stadtmuseum aller Potsdamer machen. Das Museum muss die virulenten Themen der Stadt stärker einbringen.“ Und auch das Naturkundemuseum müsse bei der Betrachtung des freien Eintritts mit einbezogen werden. 

Die Stadtverordneten werden 2019 über den Antrag abstimmen.

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