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Localize im Jahr 2014: Das FGstival bespielte ein Wochenende lang eine Brache in der Gutenbergstraße.

© Manfred Thomas

Kultur in Potsdam: Potsdam fördert 13 Kulturprojekte

Jetzt wurde bekanntgegeben, welche Festival- und Projekte von der Stadt Potsdam gefördert werden. Fast 50 Projekte kommen in den Genuss, die anderen gehen leer aus.

Potsdam - Das seit drei Jahren pausierende Festival Localize kehrt zurück und zieht für ein August-Wochenende auf die Freundschaftsinsel. 12.500 Euro hatten die Lokalmatadoren, die Orte der Stadt gern anders denken und mit Kultur füllen, dafür beantragt. Sie bekommen nun die volle Summe. Darüber informierte am Donnerstag Sabine Chwalisz im Kulturausschuss.

Die Leiterin der fabrik arbeitet in der ehrenamtlichen Jury, die über 200.000 Euro aus dem städtischen Topf für Festivalförderung entscheidet. Die Jury hatte 28 Anträge mit einem Förderwunsch von rund 1,6 Millionen Euro auf dem Tisch, so Chwalisz. 13 davon bekommen nun Geld. „Wir haben in der Regel fast voll gefördert: lieber richtig und auskömmlich als alles.“ Zu den geförderten Projekten gehören die „Intersonanzen“ des Vereins Neue Musik mit 28.000 Euro. Zur Eröffnung am 30. Mai treten die Musiker nach draußen: Auf dem Platz der Einheit wird eine Installation des amerikanischen Künstlers Benoît Maubrey mit „klingenden Körpern“ zu sehen sein. Die Fête de la Musique erhält 20.000 Euro und das Festival des historischen Films „Moving History“, das im September im Filmmuseum stattfindet, 25.000 Euro. „Wir mussten auch Projekte ablehnen, die wir gern gefördert hätten“, so Chwalisz. „Wir hatten so viele Anträge wie nie zuvor. Man spürt, dass wir eine wachsende Stadt sind, die auch Künstler anzieht.“ Zuvor hatte sich die Jury auf Kriterien geeinigt, unter anderem auf die Nachhaltigkeit.

Neue Förderung

Der Extra-Etat für die Festivalförderung ist neu und damit abgekoppelt von dem bekannten Etat für kleinteilige Projektförderung. Dieser beläuft sich nunmehr auf 116.500 Euro. Hinzu kommen 35.800 Euro aus dem Budget Kulturelle Bildung. „Man sollte den Etat aufstocken, denn wir hätten wesentlich mehr spannende Projekte fördern können“, sagte Jurymitglied Achim Trautvetter, bekannt als „Cultus“-Chef im Freiland. Seine Jury hatte über 52 Anträge zu entscheiden. 46 davon nunmehr mit positivem Bescheid. Trautvetter zeigte sich begeistert von Projekten wie „An den Mond“ von Transfer e.V. im Sans Titre, wo Popkultur auf Tanz trifft und es den „Urknall“ gibt. Der Verein muss sich aber mit 9000 Euro begnügen, der Hälfte des beantragten Geldes. Für die Kosmoskonzerte im Rechenzentrum, „die auf das tolle, aber ausgelaufene Waschhaus-Format ,Rubys Tuesday’ anspielen“, gibt es 6000 Euro und für das Filmprojekt „Schrott oder Chance“ von 414 Films 9000 Euro. Diese GbR sammelte Material vom Abriss der Fachhochschule, führte Interviews und liefere, so Trautvetter, ein Zeitdokument über eine wichtige stadtpolitische Debatte.

Eine intensive Debatte wurde auch im Ausschuss geführt: So plädierte Ud Joffe, sachkundiger Einwohner der Potsdamer Demokraten, dafür, die Begründung für Ablehnungen bekannt zu machen. Kulturbeigeordnete Noosha Aubel hielt entgegen, dass man bei einer Positivliste bleiben solle. Viele reichten ihre Projekte vielleicht noch woanders ein und dann wäre eine Ablehnung ein Makel.

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