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Das Rechenzentrum mit der benachbarten Baustelle des Turmes der Garnisonkirche im Dezember 2021.

© Ottmar Winter PNN

Kreative über den Kompromiss zum Rechenzentrum: Große Freude, kleines Aber

Die Kreativen im Rechenzentrum gelten als große Gewinner des gefundenen Kompromisses mit der Garnisonkirche. Dennoch bleiben auch für sie Fragen offen.

Im Streit zwischen Stiftung Garnisonkirche und Rechenzentrum ist der lang ersehnte Kompromiss jetzt gefunden. Das Rechenzentrum soll weitgehend erhalten bleiben - es gilt als großer Gewinner in der nun favorisierten Lösung. Sind damit die Kreativen am Ziel ihrer Wünsche?

Grundsätzlich ist die Freude groß. „Wir freuen uns, dass das Rechenzentrum als Zeitzeuge der DDR und Nachkriegsmoderne erhalten bleiben kann“, sagt Hermann Voesgen, Vorsitzender des FÜR e.V. „Wir freuen uns, dass für zukünftige Generationen Möglichkeitsräume im Zentrum der Stadt erhalten werden, die langfristig bezahlbar und gestaltbar sind“, sagt Elias Franke von der Kulturlobby.

Nicht nur Nähe

Aber: Die Dichte der Gebäude werde sicherlich nicht nur ein Gefühl von Nähe hervorrufen, sagt Annette Paul von der RZ-Strategiegruppe. „Die Aufforderung zum bleibenden Diskurs wird durch die drei Gebäude markant ins Stadtbild eingeschrieben bleiben.“ Offen sind auch andere Fragen. Die nach den Kosten von 8,7 Millionen Euro für die Sanierung etwa. 

Und: Die Kreativen müssten während der Sanierung raus - aber wohin? Ins nebenan entstehende Kreativquartier? Eine Sanierung könne in Teilschritten erfolgen, sagt Frauke Röth vom RZ-Sprecher:innenrat. Ob Nutzer:innen dann ins Kreativquartier ausweichen oder „temporär wieder an ihren Küchentisch wechseln, können wir jetzt nicht wissen.“

Nachbarschaftliches Miteinander

Überhaupt, das Kreativquartier: Wird man sich nicht gegenseitig auf die Füße treten? Im Kreativquartier entstünden Bauten mit anderen Anforderungen und Preisen, sagt Voesgen. Einem nachbarschaftlichen Miteinander stünde somit nichts im Wege. Aber wie soll die Sanierung des Rechenzentrums überhaupt aussehen? 

„Eine simple Entkernung des Gebäudes ist nicht mehr zeitgemäß“, so die Filmemacherin Kristina Tschesch, Kulturlobby. Erneuert werden müssten Heizungen, Dach, Strom- und Wasserleitungen. Die Räume sollten den Bedürfnissen der künftigen Nutzer:innen entsprechen - und die müssten selbst in die Entwicklung der Raumanforderungen eingebunden werden. 

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