zum Hauptinhalt
Brandenburgs Kulturministerium hat in diesem Jahr zehn brandenburgische Künstler aus den Bereichen Musik, Darstellende Kunst, Literatur und Bildende Kunst für die erstmals vergebenen Arbeitsstipendien ausgewählt.

© Andrea Warnecke/dpa

Kreative Schaffenskraft: Stipendien für vier Potsdamer Künstler

Rund 200.000 Euro stellte das Land Brandenburg 2019 für die Förderung von Künstlern bereit. Insgesamt bewarben sich rund 80 Kreative. Zehn wurden ausgewählt - darunter vier Potsdamer.

Von Sarah Kugler

Eine Neuinterpretation von Dantes „Göttlicher Komödie“, eine Untersuchung zu amerikanisch-japanischen Beziehungen oder ein besonderes Romanprojekt: Das Kulturministerium hat in diesem Jahr zehn brandenburgische Künstler aus den Bereichen Musik, Darstellende Kunst, Literatur und Bildende Kunst für die erstmals vergebenen Arbeitsstipendien ausgewählt. Darunter sind auch vier Potsdamer. Die Stipendien haben einen Wert von jeweils 8000 Euro.

Die ausgewählten Künstler stünden für die kreative Schaffenskraft des Landes Brandenburg, wie Kulturministerin Manja Schüle mitteilt. „Sie beleben Dörfer und Städte und schaffen Identität vor Ort.“ Die Stipendien sollen eine Ermutigung sein, den eingeschlagenen künstlerischen Weg fortzusetzen und sich frei von Alltagszwängen auf neue künstlerische Projekte zu konzentrieren.

Gleich vier Potsdamer sind ausgewählt worden: Der Musiker Manuel Rodríguez Valenzuela beschäftigt sich mit dem multimedialen Gebrauch von Musik, Video und elektronischer Verstärkung. Das Stipendium unterstützt unter anderem eine Komposition für Schlagzeug und Ensemble mit Uraufführung 2020. Anja Panse plant hingegen ein Theaterprojekt: Anlässlich des 700. Todestages von Dante Alighieri im Jahr 2021 will sie eine zeitgemäße Neuinterpretation der „Göttlichen Komödie“, insbesondere des 1. Teils „Inferno“, in Angriff nehmen. Anja Panse will nach umfangreichen Recherchen, dem Schreiben einer zeitgemäßen Textvorlage 2021 eine Neu-Inszenierung des „Infernos“ unter dem Arbeitstitel „DANTE. Reloaded“ auf die Bühne bringen.

Die Künstlerin Luise Schröder hat sich intensiv mit der lange tabuisierten amerikanisch-japanischen Beziehungsgeschichte auseinandergesetzt. Die 2018 entstandene Videoarbeit „UNAMERICA Relocating memories“ untersucht die historischen, politischen und visuellen Narrative der Zwangsumsiedlung und Internierung von japanisch stämmigen Amerikanern 1942 bis 1945 und die Vergegenwärtigung der Geschichte in der aktuellen amerikanischen Erinnerungskultur- und -politik. Schröder plant die Fortsetzung ihrer Recherchen und die Projektion in einer audiovisuellen Arbeit.

David Blum studiert zwar in Leipzig, stammt aber aus Potsdam und überzeugte die Jury mit seinem Romanprojekt. Darin beschäftigt er sich mit den Folgen des Kosovokrieges und der Frage, welche Opfer der Fußballsport von Trainern und Athleten fordert. Die Jury ist vor allem von den „Dialogen von großer psychologischer Stimmigkeit“ überzeugt worden.

Außerdem erhielten Kaj Dorte Osteroth aus Schönewalde, Jana Debrodt aus Angermünde, Valeria Gordeew aus Falkensee, Gabriele Konsor aus Strodehne, Björn Kern aus Seelow und Christoph Bartsch aus Gerswalde Stipendien.

Für die Förderung von Künstlern standen in diesem Jahr insgesamt rund 200.000 Euro bereit. Im Rahmen der diesjährigen Arbeitsstipendien können die Künstler spezielle „Arbeitspakete“ für einzelne Genres mit verschiedenen Angeboten auswählen. Insgesamt gab es rund 80 Bewerbungen für die Stipendien. Die Vorschläge für die Vergabe erarbeiteten unabhängige Jurys für die einzelnen Bereiche, Kulturministerin Manja Schüle traf die abschließende Entscheidung. Neben Arbeitsstipendien und Aufenthaltsstipendien für das Künstlerdorf Schöppingen vergab das Kulturministerium 2019 auch den mit 6000 Euro dotierten Nachwuchsförderpreis des Landes sowie Atelierförderungen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false