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Konzert im Potsdamer Nikolaisaal: Tourauftakt in Potsdam - Inka Bause singt wieder

Der einstige DDR-Popstar steht wieder auf der Bünhne - im Potsdamer Nikolaisaal startete Inka Bause am Dienstag ihre neue Tour. Mit alten Hits - und DDR-Kinderliedern.

„Bummi, bummi! Bummi, Bummi, brumm, brumm, brumm!“, überrascht Schlagersängerin Inka Bause ihr Publikum mit einem bei DDR-Kindergarten-Kindern beliebten Lied - und die Senioren im Saal in Potsdam singen freudig mit. „Wir sind ja hier unter uns. Hab ich ein Glück, dass Ihr alle auch im Kindergarten wart“, kommentiert die Sängerin mit dem frechen Kurzhaarschnitt. Gemeint ist die gemeinsame DDR-Sozialisation.  Auf der Bühne steht Inka Bause, 49, als Teenie gefeierter Pop-Star in der späten DDR, heute bundesweit vor allem bekannt als erfolgreiche Moderatorin der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“. Seit 2005 moderiert die gebürtige Leipzigerin die Verkupplungs-Show. 

Das Konzert ist ein Comeback: Zehn Jahre lang hatte Inka - so nennt sie sich als Sängerin - eine Gesangspause eingelegt. Seit Dienstag tourt die quirlige Entertainerin mit ihrem Projekt „Lebenslieder“ durch den Osten Deutschlands. Zum Konzert im fast ausverkauften Potsdamer Nikolaisaal sind rund 500 Fans gekommen - die meisten leicht ergraut.

Das Konzert ist wie ein gemeinsamer Rückblick auf die DDR

Kurz vor ihrem 50. Geburtstag hat die Tochter des bekannten Komponisten Arndt Bause (1936-2003) ein neues Album aufgenommen. Aber auf der Tournee spielen die neuen Songs eine untergeordnete Rolle. Das Konzert ist vor allem ein gemeinsamer Rückblick auf eine vergangene Zeit - und ein verschwundenes Land. Es erklingen viele Lieder aus der DDR. Lieder, die jeder dort Aufgewachsene aus Kindergarten, Schule oder dem Radio kennt.  „Die Erinnerung ist manchmal eine Kraft, aus der wir schöpfen - die dürfen wir uns nicht nehmen lassen“, sagt Inka am Vorabend des 28. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung. An der Bühnen-Wand sind Fotos aus dem Familienalbum der Künstlerin zu sehen: Inka im Kindergarten oder lachend mit der Zuckertüte zur Schuleinführung. Und wie auf einer Familienfeier blickt sie zwischen den Songs zurück, berichtet chronologisch aus ihrem Leben.

Pannen passieren einige - doch Inka quasselt sie weg

„Und dann gingen sie los, meine 80er-Jahre. Ich hatte es gut“, sagt sie - und singt Hits aus DDR-Zeiten, darunter „Wunderland“ von IC und „Bonbons und Schokolade“ von Rockhaus. Dann erst kommen die Lieder, mit denen sie selbst schlagartig zum Teenie-Star wurde. Auf ihre wilde Lockenfrisur war damals so manches Mädchen selbst scharf. Bei „Spielverderber“, ihrem 1. Hit, zappelt Bause nicht mehr so mit den Beinen wie einst. Doch als sie stolz sagt: „Ich kann den Schritt noch!“, versingt sie sich - und beginnt wieder von vorn.

Pannen gibt es an diesem Premieren-Abend einige. Aber Inka lächelt oder quasselt sie alle weg und das Publikum nimmt ihr nichts übel, sondern lacht mit ihr. „Bei dem Gesang ist noch Luft nach oben“, sagt die studierte Musikerin. Mehrfach singt sie zum Erstaunen der Band weiter, obwohl der Song eigentlich zu Ende ist. Mit dem Mikroständer kommt sie auch nicht wirklich zurecht. „Kann ich das nächste Mal 'nen teureren Ständer haben? 1988 hatte ich ein moderneres Mikro“, sagt sie zum Techniker.
Nach der Pause hat die Sängerin dann Probleme mit ihren schicken High-Heels. „Da hab ich mir jetzt diese Schuhe für Euch gekauft - und komme mit denen nicht zurecht“, sagt Inka und zieht kurzerhand auf der Bühne wieder ihre Turnschuhe an. Sie habe eben immer einen Plan B, verrät sie. dpa

Sophia-Caroline Kosel

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