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Kommentar über die HOT-Intendantensuche: Verschenkt

Die Ausrichtung eines Stadttheaters sagt viel über die Stadt aus, in der es steht. Noch mehr aber sagt vielleicht die Ausrichtung einer Findungskommission zur Suche nach dem Theaterintendanten über eine Stadt aus.

Die Ausrichtung eines Stadttheaters sagt viel über die Stadt aus, in der es steht. Noch mehr aber sagt vielleicht die Ausrichtung einer Findungskommission zur Suche nach dem Theaterintendanten über eine Stadt aus. Denn dies ist der kostbare Moment, in dem die Stadt die Richtung, in die das Theater sich bewegen soll, bestimmen kann. Deswegen ist die aktuelle Zusammensetzung der Findungskommission für die Nachfolge von Tobias Wellemeyer so enttäuschend: Da hätte man die Möglichkeit gehabt, die renommiertesten Kritiker, Intendanten oder Dramaturgen anderer Theaterhäuser zum Nachdenken über das Wie und Wohin des Hans Otto Theaters nach Potsdam zu holen – und begnügt sich mit nur einem externen Experten, nämlich dem Senatsdirektor der Kulturbehörde, Hans Heinrich Bethge aus Hamburg. Der ist zwar seit gestern neuer Vizepräsident des Deutschen Bühnenvereins und sicher ein sehr kenntnisreicher Mann. Aber wer in der ansonsten mit „lokaler Kompetenz“ besetzten Kommission wird auf Augenhöhe mit Bethge die Bewerbungen diskutieren? Die besten Entscheidungen entstehen bekanntlich im Austausch. Sicherlich wird die Kommission ihre Arbeit bestmöglich machen. Dennoch, eine verschenkte Möglichkeit.

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