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Wann kann hier wieder sicher gespielt werden? Der leer Nikolaisaal Potsdam im Juni 2020.

© Stefan Müller

Kommentar: Her mit den Perspektiven

Warum es eine gute Sache ist, dass auch in Potsdam jetzt Modellversuche nach Berliner Vorbild befürwortet werden.

Potsdam - Es sind in der Kultur derzeit verschiedene Strategien zu beobachten, wie mit der verordneten Stille umgegangen wird. Das Hans Otto Theater sagt seine Open-Air-Pläne ab und hofft auf den August. Die Potsdamer Tanztage feiern im 30. Jubiläumsjahr die längste Ausgabe ihrer Geschichte. Das T-Werk stürzt sich für die Lange Nacht der Freien Theater erstmals ins Digitale. Und die Villa Schöningen? Geht in den Frontalangriff: nimmt sich eine analoge Ausstellungseröffnung vor. 

Kein Gehör für die Kultur

Was allen Akteuren gemein ist: Die Suche nach einer Perspektive für die eigene Arbeit - und wohl auch die Enttäuschung darüber, wie wenig diese Sehnsucht Gehör findet. „Es wird erneut deutlich, wie wenig der Gesetzgeber gewillt ist, die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Gesellschaft anzuerkennen“, schrieb die Allianz der Freien Künste stellvertretend für viele über die Bundesnotbremse. 

Nach Berliner Vorbild

Um so erfreulicher ist der Weg, den die Landeshauptstadt mit den Modellversuchen nach Berliner Vorbild einschlagen will - sobald die Inzidenz das zulässt und das Land sich dazu aufrafft: sichere Veranstaltungen unter Hygienemaßnahmen mit vorheriger Testung. Das wäre eine Perspektive nicht nur für die, die von der Kunst leben. Sondern auch für uns, das Publikum. Die wir schon viel zu lange ohne leben.

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