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Kinoreihe zu Edward Hopper: Wie das Filmmuseum mit dem Barberini kooperiert

Edward Hopper war ein Filmnarr. Der US-amerikanische Maler (1882 – 1967), dem das Museum Barberini seine aktuelle Schau „Von Hopper bis Rothko.

Edward Hopper war ein Filmnarr. Der US-amerikanische Maler (1882 – 1967), dem das Museum Barberini seine aktuelle Schau „Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne“ widmet, soll sehr viel ins Kino gegangen sein. Und weil in der frühen Zeit des Films deutsche Filme noch Exportschlager waren, dürfte Hopper dort auch viele deutsche Filme gesehen haben. In einer gemeinsam mit dem Museum Barberini konzipierten Reihe wird das Filmmuseum die am Sonnabend eröffnete Schau „Von Hopper bis Rothko“ , die bis zum 3. Oktober zu sehen ist, mit einem Filmprogramm begleiten. Bei Vorlage einer Eintrittskarte des Museums Barberini oder der Filmvorführungen im Filmmuseum erhalten Besucher wechselseitig ermäßigten Eintritt. Die Reihe, die bis zum 15. September gezeigt wird, ist als Beginn einer Zusammenarbeit zwischen Barberini und Filmmuseum angekündigt, die sich fortsetzen wird – als nächstes dann im Rahmen der Ausstellung zur DDR-Kunst „Hinter der Maske“ ab 28. Oktober.

Impuls für das filmische Begleitprogramm zur aktuellen Schau waren zwei Fragen: Inwiefern waren Hopper und andere Vertreter der US-amerikanischen Moderne von den Bildern des noch jungen Mediums Kino geprägt – und wie prägten die bildenden Künstler wie Hopper, die eigene Formen für die Moderne suchten, das Bild, das wir heute von dieser Moderne haben?

Den Auftakt für das am Sonnabend beginnende Begleitprogramm macht Karl Grunes Stummfilm „Die Straße“ von 1923. Ob Hopper, der sich selbst lange vor der Erfindung gängiger Serienformate als „Binge-Watcher“, als exzessiven Filmkonsumierer bezeichnete, gerade diesen Streifen gesehen hat, ist nicht zu sagen. Aber „Die Straße“ sei geprägt von einer düsteren, expressionistischen Ästhetik, die die Großstadt als Moloch zeige, sagt Sachiko Schmidt, der die Programmreihe für das Filmmuseum kuratiert hat. Der Einzelne verschwinde in dieser Szenerie oder sei zumindest doch auf verlorenem Posten – wie die Menschen in den Gemälden von Edward Hopper.

Wie einflussreich Hoppers Schaffen war, zeigt sich in dem Film-Noir-Klassiker „The Killers“ („Rächer der Unterwelt“) von 1946 (Regie: Robert Siodmak): Dessen Eingangsszene sehe sich fast eins zu eins wie eine Reminiszenz an ein Hopper-Gemälde, sagt Schmidt. Und für Wim Wenders „Das Ende der Gewalt“ (1997), zu sehen am 14. September, wurde der Lunchroom von Hoppers berühmtestem Gemälde „Nighthawks“ nachgebaut. Auch ein Hopper-Porträt darf in einer solchen Reihe nicht fehlen, zu sehen ebenfalls am 14. September.

Aber eine tatsächliche Entdeckung dürften die zwischen 1950 und 1982 entstandenen dokumentarischen Filmporträts von Paul Falkenberg und Hans Namuth sein. In diesen im 16-Millimeter-Format gedrehten Kurzfilmen kommen Künstler der US-Moderne wie Jackson Pollock und Josef Albers selbst zu Wort, gefilmt bei der Arbeit in ihren Werkstätten.les

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