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Kultur: Jüdischer Ufa-Produzent im Fokus Filmfestival zeigt Werke von Emeric Pressburger

Mit einer Hommage will das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB) Emeric Pressburger ehren und vor dem Vergessen bewahren. Pressburger (1902 – 1988) war einer der produktivsten jüdischen Drehbuchautoren und Produzenten seit den 1930er-Jahren und wirkte an mehr als 90 Spielfilmen mit.

Mit einer Hommage will das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB) Emeric Pressburger ehren und vor dem Vergessen bewahren. Pressburger (1902 – 1988) war einer der produktivsten jüdischen Drehbuchautoren und Produzenten seit den 1930er-Jahren und wirkte an mehr als 90 Spielfilmen mit. Bei 17 Filmen führte er selbst Regie. Eine gemeinsame Sonderreihe der Ufa GmbH, der Filmuniversität Babelsberg und des JFBB zeigt vom 4. bis 6. Juli im Filmmuseum exemplarisch Pressburgers Filmschaffen bei der UFA, in den Kriegsjahren in London und danach.

Wie viele der Regisseure, Drehbuchautoren, Komponisten, Kameraleute, Designer und Schauspieler, die wesentlich zum glanzvollen Aufstieg der UFA beitrugen, verließ auch Pressburger nach der Machtergreifung der Nazis 1933 Deutschland und floh zunächst nach Paris, später nach England. Über 2000 zumeist jüdische Filmschaffende suchten nach 1933 in Paris, London, Hollywood und andernorts nach neuer beruflicher Perspektive. Der Verlust für die deutsche Filmwirtschaft ist bis heute spürbar. „Wir sehen es als eine unserer zentralen Aufgaben an, die filmische Erinnerung an diese Künstler für ein breites Publikum sichtbar zu machen“, sagt Nicola Galliner, Leiterin des JFBB. „Das ist längst nicht nur eine Pflichtübung, sondern führt uns immer wieder zu wunderbaren Entdeckungen. Viele Filme aus dem reichhaltigen Werk Emeric Pressburgers sind echte filmische Fundstücke.“

Als Auftakt zur Reihe mit insgesamt fünf Filmen zeigt das Filmmuseum am 4. Juli um 19 Uhr die Dokumentation „The Making of an Englishman“ von Pressburgers Enkel Kevin Macdonald, selbst vielfach ausgezeichneter Filmregisseur, über seinen Großvater. Außerdem läuft am 5. Juli um 19 Uhr der Klassiker „Emil und die Detektive“ von 1931, zu dem Pressburger das Drehbuch verfasste. Die Hommage wurde vom renommierten jüdischen Filmwissenschaftler Frank Stern kuratiert, der auch Einführungsvorträge zu den Filmen hält.

Die 23. Ausgabe des deutschlandweit größten Festivals, das sich dem jüdischen Film verschreibt, findet vom 2. bis zum 11. Juli in Berlin und Potsdam statt. Zur traditionellen Eröffnungsgala im Hans Otto Theater wird am 2. Juli um 19.30 Uhr in einer Deutschlandpremiere der Film „Die Geschichte der Liebe“ gezeigt. Der französisch-rumänische Regisseur Radu Mihaileanu verfilmt darin den gleichnamigen Bestseller der US-Amerikanerin Nicole Krauss. PNN

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