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Kultur: Jauchs Wein mit Kunst und Umzugskisten Sperl Galerie lädt ein zur dritten Vinosage

Die dritte Vinosage in der Sperl Galerie am heutigen Samstag könnte vorerst die letzte sein: Anfang Oktober muss die Galerie aus den Räumen des Fachhochschulgebäudes in der Friedrich-Ebert-Straße ausziehen. Dabei ist es in den weitläufigen Galerieräumen zuletzt erst richtig gemütlich geworden: Endlich waren die letzten Baucontainer vor dem Haus verschwunden, die Sichtbarkeit war wiederhergestellt und ein wenig profitierten Spears auch vom Besucheransturm auf das neu eröffnete Museum Barberini.

Die dritte Vinosage in der Sperl Galerie am heutigen Samstag könnte vorerst die letzte sein: Anfang Oktober muss die Galerie aus den Räumen des Fachhochschulgebäudes in der Friedrich-Ebert-Straße ausziehen. Dabei ist es in den weitläufigen Galerieräumen zuletzt erst richtig gemütlich geworden: Endlich waren die letzten Baucontainer vor dem Haus verschwunden, die Sichtbarkeit war wiederhergestellt und ein wenig profitierten Spears auch vom Besucheransturm auf das neu eröffnete Museum Barberini.

Aber dass sie raus müssen, wissen Ursula und Rainer Sperl seit Langem. Dass sie noch kein Ersatzdomizil gefunden haben, ließ sie bisher nur marginal nervös werden – höchstens traurig. Gerne würden beide ihre Galerie noch ein paar Jahre führen, auf Ruhestand haben sie noch keine Lust. „Wir packen erst mal alles ein, das meiste geht zurück an die Künstler“, sagt Ursula Sperl. „Dann machen wir ein paar Wochen Urlaub und fangen später an einem neuen Ort wieder an.“

Der muss aber erst mal gefunden werden. Sie wollen in der Innenstadt bleiben, wo sie vor 26 Jahren in der Mittelstraße ihre Galerie eröffneten. Denn Stammkunden, sagt Ursula Sperl, könne man nicht mehr umerziehen und an den Stadtrand locken. Sie sind trotz aller Unsicherheit zuversichtlich: „Umzüge und Neuanfänge haben uns immer Glück gebracht.“

Das Glück fand sich bis jetzt im weiträumigen Erdgeschoss der FH, DDR-Nachkriegs-Moderne mit viel Beton und Glas. Große Formate waren nie zu groß, es machte ihnen Spaß, üppig zu hängen oder den Bildern Raum zu geben. Hier gab es nirgends Enge, man konnte mit Entfernungen, Licht und Sichtachsen spielen. Nie fühlte man sich von der Kunst bedrängt oder erpresst. Der Besucher durfte sich und den Bildern oder Skulpturen bei Bedarf höflich Abstand und Zeit geben und schauen, was sich daraus entwickelte. Ein unerhörter Luxus, den Rainer und Ursula Sperl bewusst genossen. Und den sie auch für Veranstaltungen nutzten. 2015 fand die erste Vinosage statt. Ein Fest der Kunst und des Weins, organisiert in Kooperation mit dem Feinkost- und Weingeschäft „In Vino“. „In Vino“-Inhaber Monika Lange und André Zibolsky präsentierten dabei Winterweine aus einem ausgewählten Anbaugebiet, dazu Käse und Häppchen. 500 Gäste kamen im ersten Jahr, Kunden, Kunstfreunde und Künstler, Potsdamer, Nachbarn. Auch in diesem Jahr soll trotz Abschiedsschmerz gefeiert werden. Der Wein stammt vom Weingut Orthograf an der Saar. Prominente Weinbauern sind Günther Jauch und seine Frau Thea. „Den Wein haben wir seit Jahren im Programm“, sagt Lange, „die Region ist eine Spitzenlage.“ Zur Vinosage wollen Jauchs selber kommen und ihre Weine vorstellen. Dazu gibt es Livemusik der Berliner Band Racheplan & die Maccheronies – und natürlich Kunst.

Noch bis zum 16. Juli ist die Ausstellung „Im siebten Raum“ des Berliner Malers Hans Hendrik Grimminger zu sehen. Die letzte Ausstellung in der Galerie bestreitet Rainer Sperl selber. „Sperl-Spezies – Unartig und Großartig“, Altes und Neues aus Rainers Spears eigener Skulpturen-Werkstatt, witzige, erotische, nachdenkliche Geschöpfe. Am 6. August findet die letzte Vernissage statt. S. Pyanoe

Vinosage am heutigen Samstag ab 18 Uhr, Friedrich-Ebert-Straße 4. Der Eintritt ist frei

S. Pyanoe

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