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Helena Zengel spielt ein schwer erziehbares Mädchen, mit dem Familie und Sozialsystem überfordert sind.

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In der Vorauswahl gescheitert: "Systemsprenger" nicht mehr im Oscar-Rennen

"Systemsprenger" ist an der ersten Oscar-Hürde gescheitert. Schon in der Vorauswahl fliegt der Film des Babelsberger Produzenten Peter Hartwig aus dem Trophäen-Wettbewerb.

Von Barbara Munker, dpa

Los Angeles - Für den Film „Systemsprenger“ der Regisseurin Nora Fingscheidt und des Babelsberger Produzenten Peter Hartwig wird es keine der begehrten Oscar-Auszeichnungen geben. Der deutsche Beitrag blieb im Rennen um den sogenannten Auslands-Oscar schon bei der Vorauswahl auf der Strecke. Nach Mitteilung der Film-Akademie in Los Angeles vom Montag gelangten 10 von 91 Ländern mit ihren Einsendungen in die nächste Runde, darunter Südkorea („Parasite“), Frankreich („Les Misérables“), Spanien („Leid und Herrlichkeit“) und Nordmazedonien („Land des Honigs“).

In dem Wettbewerb um die Trophäe in der Sparte „International Feature Film“ hatten Akademie-Mitglieder die Vorauswahl getroffen. Am Ende werden fünf Kandidaten bestimmt. Die Oscar-Nominierungen in allen Sparten werden am 13. Januar verkündet. Die Preisvergabe soll am 9. Februar über die Bühne gehen.

Der Film „Systemsprenger“ mit Hauptdarstellerin Helena Zengel erzählt von einem schwer erziehbaren Mädchen, mit dem Familie und Sozialsystem überfordert sind. Der Beitrag wurde im August von German Films, der Auslands-Vertretung des deutschen Films, als Oscar-Kandidat ausgewählt.

Letzter Oscar für deutschen Film lange her

Zuletzt hatte Deutschland Florian Henckel von Donnersmarck mit „Werk ohne Autor“ ins Oscar-Rennen geschickt. Der Film schaffte es auf eine Shortlist von neun Kandidaten und in die Endrunde von fünf Filmen, ging bei der Gala im vorigen Februar dann aber leer aus. Gewinner war der mexikanische Beitrag „Roma“ von Regisseur Alfonso Cuarón.

Mit dem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ hatte Donnersmarck 2007 den bislang letzten Auslands-Oscar nach Deutschland geholt. In der Sparte hatten vor ihm Volker Schlöndorff mit der Verfilmung des Günter-Grass-Romans „Die Blechtrommel“ (1980) und Caroline Link mit „Nirgendwo in Afrika“ (2003) triumphiert.

Pech in der Vorrunde für die Oscar-Verleihung 2020 hatte auch der Berliner Dokumentarfilmer Thomas Heise mit seinen Film „Heimat ist ein Raum aus Zeit“. Er war einer von 159 Bewerbern für einen Doku-Oscar, schaffte es aber nicht auf die Shortlist von 15 Kandidaten. Heise hatte im Juni den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2019 gewonnen. In „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ zeichnet er die Geschichte seiner Familie über vier Generationen zwischen Wien, Dresden und (Ost-)Berlin nach.

Im vorigen Februar war in der Kategorie „Beste Dokumentation“ die deutsch-syrisch-libanesische Produktion „Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats“ von Regisseur Talal Derki ins Oscar-Rennen gegangen. Die Trophäe ging dann aber an den Film „Free Solo“ über einen waghalsigen Freikletterer. (dpa)

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