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Harald Metzkes „Harlekin (Ukas)“ von 2008.

© Michael Lüder

Im Potsdam Museum fehlt Kraft: Ausstellung zu Harald Metzkes kommt später

Ende 2019 sollte anlässlich des 90. Geburtstages von Harald Metzkes eine Ausstellung mit seinen Werken im Potsdam Museum zu sehen sein. Doch dort braucht man derzeit alle Kräfte fürs Depot.

Potsdam - Im November 2017 schenkte Harald Metzkes, der „Cezanne vom Prenzlauer Berg“, dem Potsdam Museum zwei Bilder. Ende dieses Jahres sollte der Maler nun anlässlich seines 90. Geburtstages dort eine Personalschau bekommen. Wie die Märkische Allgemeine zuerst berichtete, wurde diese Ausstellung abgesagt. Das bestätigte Rathaussprecherin Christine Homann. Komplexe interne Entscheidungen hätten dazu geführt, so die etwas nebulöse Auskunft. Die Absage hinge unter anderem mit der neuen Ausrichtung der Ständigen Ausstellung und dem künftigen Zentraldepot zusammen. „Das erhöhte Arbeitsaufkommen lässt keine weitere Ausstellungsplanung zu, die Laufzeiten der übrigen Ausstellungen verlängern sich.“ 

Offensichtlich scheinen die Mitarbeiter des Museums also zeitlich überfordert zu sein. Museumschefin Jutta Götzmann erklärte auf Nachfrage, dass sich die Planänderung kurzfristig ergeben habe. „Der Depotumzug ist von der Stadt zeitlich früher angesetzt worden und wird daher die Kraft meines Mitarbeiterteams über Monate binden. Der Vorlauf beginnt schon in diesem Jahr.“ Sie betonte, dass das Interesse an dem Künstler Harald Metzkes nach wie vor sehr groß sei und die Ausstellung zu einem späteren Zeitpunkt erfolge. Die Personalschau von Metzkes, einem herausragenden Künstler ostdeutscher Herkunft, werde also nur verschoben.

Harald Metzkes "Das Finale", 1988.
Harald Metzkes "Das Finale", 1988.

© Michael Lüder

Das Zirkus-Genre hat Metzkes immer begleitet

Der Meisterschüler Otto Nagels zählt zu den Wegbereitern der „Berliner Schule“. Für sein Lebenswerk, das sich in mehreren tausend Ölgemälden, Aquarellen, Zeichnungen und druckgrafischen Arbeiten spiegelt, erhielt Metzkes 2012 den Ehrenpreis des Brandenburgischen Ministerpräsidenten. 2013 gehörte er zu den Künstlern, die in der Sonderausstellung „Lebenswerke“ als Preisträger des Brandenburgischen Kunstpreises der „Märkischen Oderzeitung“ im Potsdam Museum mit einem eigenen Saal bedacht wurden.

Vier Jahre später kam es dann zur Schenkung der beiden Metzkes-Werke ans Museum: „Das Finale“ malte Metzkes 1988 im finalen Stadium des Staates DDR. Jutta Götzmann pries damals bei der Übergabe den „impulsiven Pinselstrich“ des Bildes und lobte das Vielschichtige, die Art und Weise, wie es sich thematisch in das Artisten- und Komödiantengenre einfüge. Das Zirkus-Genre hat Metzkes ein Leben lang begleitet. Vor allem in Form der Harlekin-Gestalt, in der er sich auch immer wieder selbst porträtiert hat. Sein „Harlekin (Ukas)“ – das zweite geschenkte Werk – entstand 20 Jahre später als das „Finale“. Das Gemälde nimmt ein von Picasso und auch von Cézanne oft verwendetes Motiv auf, das für die Selbstbestimmtheit des Künstlers steht. Metzkes ließ sich nicht vom sozialistischen Realismus der DDR vereinnahmen. Auch als man ihn einlud, ein Wandbild für die staatlich subventionierte Galerie im Palast der Republik beizutragen, lehnte er ab.

Metzkes war auch im Barberini zu sehen

Durch die Schenkung kamen die ersten Gemälde des Künstlers in die Sammlung des Potsdam Museums. Zuvor war Metzkes, der seit vielen Jahren in Wegendorf im Märkisch-Oderland lebt, dort nur mit einigen wenigen Grafiken vertreten. 

In der Barberini-Ausstellung „Hinter der Maske. Künstler in der DDR“ war Metzkes ebenfalls dabei, so mit seinem „Janus-Kopf“. Ab 26. Oktober 2019 gibt es im Barberini erneut eine große Ausstellung zu „Kunst aus der DDR“. Vielleicht auch von Harald Metzkes. 

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