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Kämpferisch bis in den Tod. Christian Henneberg als Don Giovanni (l.) und Ulrich Schneider als Komtur.

© Marlis Kross

Hans-Otto-Theater: Don Giovannis Leidenschaften aus Cottbus

Sexuelle Hyperaktivität und ein tödliches Duell: Cottbuser Gastspiel im Hans-Otto-Theater in der Schiffbauergasse.

Es ist ein opulentes Theaterspiel voller Leidenschaften. Da wird geliebt, verheimlicht, verkleidet, verwechselt, maskiert und demaskiert – eine Art Buffo-Oper, in der die Tragik hinter den Masken hindurch scheint. Mozarts „Don Giovanni“ erzählt von Don Juans unstillbarem Lebenshunger. Seine sexuelle Hyperaktivität und strotzende Vitalität sind legendär.

Freitag und Samstag kommt der Lebemann nach Potsdam: im Gastspiel des Staatstheaters Cottbus. Regisseur Martin Schüler hat die Mozart-Oper in Szene gesetzt, Alexander Merzyn sie musikalisch erarbeitet. In der Rolle des Don Giovanni ist Christian Henneberg zu erleben: als Schwerenöter, der mit vielen Frauen kompromisslos und in völliger Hingabe den Augenblick genießt. Der Diener Leporello behauptet, dass sein Herr es länder- und altersübergreifend mit fast 2.000 Frauen getrieben habe.

Giovannis rückhaltloser Lebensanspruch schließt seine Ablehnung ein, im Gefüge der Gesellschaft zu funktionieren und sich den gesellschaftlichen Geboten und Tabus unterzuordnen. Er ignoriert sie, weil sie ihn daran hindern, so zu leben, wie er will. Aber diese anarchische Selbstverwirklichung bringt ihn in Konflikte mit dem Gesetz – gleichzeitig beginnen plötzlich die Abenteuer des spanischen Verführungskünstlers fehlzuschlagen.

Als ihn der altehrwürdige Komtur (Ulrich Schneider) im Schlafzimmer seiner Tochter Anna (Sara Rossi Daldoss) überrascht, tötet ihn Don Giovanni im Duell. Auch die junge Braut Zerlina lässt sich zwar freiwillig von ihrem Bräutigam trennen, aber Giovanni dennoch nicht wirklich zum Zuge kommen. Als zudem noch seine verlassene Ehefrau Elvira auftaucht und alte Rechte einklagt, sieht sich Giovanni mit den gebündelten Konsequenzen seines Handelns konfrontiert. Beharrt er auf seinem Lebensanspruch oder lässt er sich bekehren? Die Aufführung wird es zeigen.

29. und 30. März 2019, jeweils 19.30 Uhr, Hans Otto Theater, Schiffbauergasse 11, in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Tickets gibt es ab 27,50 Euro

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