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Goldenes Buch der Stadt Potsdam: Ehrung für die Grande Dame

Die Malerin Barbara Raetsch trägt sich heute in das Goldene Buch der Stadt Potsdam ein.

Barbara Raetsch ist, wie ihre Malerei, ein Stück Potsdam. Die Grande Dame der landeshauptstädtischen Kunstszene trägt sich heute in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Jann Jakobs in das Goldene Buch der Stadt Potsdam ein.

Die am 21. Oktober vor 80 Jahren in Pirna Geborene lebt seit fast 60 Jahren in der Havelstadt. Zunächst hatte es nicht den Anschein, dass sie sich der Malerei widmen werde. Sie war technische Assistentin für Gartenbau. Ihr Mann Karl Raetsch gehörte zu den wichtigsten Potsdamer Künstlerpersönlichkeiten der 70er- und 80er-Jahre. Seine kraftvollen, ironischen, manchmal auch sarkastischen Einzel- und Gruppenporträts gehören zu den beeindruckenden bildnerischen Werken jener Zeit. Die Kunst ihres Mannes wurde für sie Inspiration, es selbst mit der Malerei zu probieren. Unter seinen kritischen Augen entdeckte Barbara Raetsch ihr künstlerisches Talent. Dieses hat sie seitdem nicht nur solide gepflegt, sondern auch zu einer Meisterschaft gebracht. Zunächst punktete sie verhalten mit Küchenstillleben, dann zog sie durch die historische Mitte Potsdams, fand Motive in den Quartieren, die teilweise schon stark verfallen waren oder in denen junge Leute eine Behausung fanden. Dieser Prozess des langsamen Sterbens jahrhundertealter Häuser hatte für sie etwas Elementares, ästhetisch Fesselndes. Damit hat sie aber auch ein Stück Potsdamer Geschichte zur Wendezeit 1989 festgehalten. Ihre Landschaften erinnern an das Werk des Franzosen Edouard Vuillard. Bei ihm, ein Meister in der Stilisierung der Töne, verband sich ebenfalls Unbestimmtes und Bestimmtes. Barbara Raetschs Gemälde haben Sinn vor allem für den Zauber der Farben. Sie wechselt hin und wieder die Grundstimmung. Mal sieht sie die Mark mit ihren Feldern gelb, dann wieder rot oder orange. Die farbig klingenden Flächen und das wundersame Licht, die ihren Bildern eigen sind, haben eine große Strahlkraft, die das Innere des Betrachters erreichen. KBü

Bis 2. Oktober ist die Ausstellung mit Werken von Barbara Raetsch im Museumshaus Im güldenen Arm, Hermann-Elflein-Straße 3

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