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Glamour im Hans Otto Theater: Aberglauben am Theater im Boxenstopp

Das Hans Otto Theater präsentiert am Freitag, 13. September einen besonderen Abend in der Reithalle: alles dreht sich um den Aberglauben.

Potsdam - Viel Glitzer und Überraschungen soll es geben und Aberwitziges rund um den Aberglauben am Theater. Der „Boxenstopp“ des Hans Otto Theaters trumpft mit einem Freitag-der-13.-Spezial auf. Schließlich wird an keinem anderen Ort der Aberglauben so intensiv zelebriert wie am Theater. Immer wieder geht es um Rituale, Mythen, Zauber. Das beginnt schon, bevor sich der Vorhang hebt. Wer einem Schauspieler eine gelungene Vorstellung wünscht, sagt keinesfalls: Alles Gute! Das könnte bereits ein böses Omen sein. Es muss ein „toi, toi, toi“ sein. Nichts anderes hilft. Und dabei wird über die linke Schulter gespuckt. Nie über die rechte! Das Unglück würde auf dem Fuße folgen. Und gespuckt wird auch erst, wenn der Schauspieler in Kostüm und Maske steckt.

Wer mehr über diese in Stein der Theaterweisen gemeißelten Rituale erfahren will, kommt morgen ab 21 Uhr in der Reithalle auf seine Kosten. „Wir werden diverse Aberglauben und Aberwitze verbinden und das Publikum soll herausfinden, ob es sich um tatsächlich tradierte Verhaltensmuster handelt oder aber von uns frei erfundene Rituale sind“, sagt Laura Wilmeroth, die für die Reihe „Boxenstopp“ verantwortlich ist und morgen gemeinsam mit Puppenspieler Benno Lehmann durch die Nacht führt. 

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Wie in einer Fernsehshow tragen beide Moderatoren Glitzerkostüme und auch die Bühne wird verheißungsvoll funkeln. Nur die drei Schauspieler Franziska Melzer, Henning Strübbe und das neue Ensemblemitglied Paul Sies, der gerade als Simon Jaschi in „Das achte Leben. Für Brilka“ seinen Potsdamer Einstand gab, tragen diesmal zivil. An diesem Abend erfährt man über die Schauspieler mehr, als wenn sie „nur“ in ihren Rollen stecken. Sie geben beispielsweise selbstgeschriebene Lieder zum Besten. Auch eine Pianistin ist dabei – und Hermann, die menschengroße Puppe, die als Spezialgast immer mal wieder beim „Boxenstopp“ vorbeischaut: als altgedienter Theaterhase, der sich auch im Aberglauben bestens auskennt. Und mit seiner Schiebermütze wohl nicht zufällig an den alten Brecht erinnert.

Der Boxenstopp ist eine Kreativfahrt: Junge Theatermacher können sich austoben, ihre eigenen Ideen in einer Hauruck-Aktion auf die Bühne bringen. Geprobt wird meist nur ein, zwei Tage. Dabei entstehen ganz unterschiedliche Formen: szenische Lesungen, Chansonabende, Live-Hörspiele und eben die „#latenight“. Mit der jetzigen „13-SEP #latenight“ startet der Boxenstopp in die neue Spielzeit. Was dabei auf keinen Fall passieren darf: Kein Pfiff sollte zu hören sein. Auch das ist eine strenge Regel. „Die Theaterleute laufen kreidebleich an, wenn ein Hospitant mal unwissend ein Pfeifton von sich gibt“, sagt Laura Wilmeroth. Warum? Früher wurden die Theater mit Gaslampen beleuchtet. Und wenn die anfingen zu pfeifen, wusste man, dass sie gleich explodieren. Ein Pfeifen konnte also schnell Panik schüren. Heute wohl kaum mehr vorstellbar. Aber Glaube ist Glaube und sei es Aberglaube. Heidi Jäger

>>„Boxenstopp“, jeden zweiten Freitag im Monat um 21 Uhr in der Reithalle, Schiffbauergasse. Eintritt kostet fünf Euro.

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