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Das Potsdam-Museum braucht mehr Platz. Darin sind sich die Kandidaten einig. Foto: Andreas Klaer

© Andreas Klaer

Fragen an die Kandidaten: Was das Potsdam Museum nach der OB-Wahl erwarten kann

Wer Stadtpolitik macht, sollte sich auch ein bisschen mit Stadtgeschichte und -kultur befassen. Was den Förderverein des Potsdam Museums darauf brachte, jenen, die diese Stadt ab 23. September regieren wollen, ein paar Fragen zu stellen.

Von Helena Davenport

Zum Beispiel: Wann waren Sie, verehrte Oberbürgermeisterkandidaten, eigentlich das letzte Mal im Potsdam Museum?

Janny Armbruster (Grüne), Götz Friederich (CDU) und Mike Schubert (SPD) waren zuletzt im Stadtmuseum, um sich die Fotos von Max Baur anzugucken, die bis vergangenen Sonntag dort zu sehen waren. Friederich zieht die Parallele: In Baurs Potsdam-Bildern spielen Licht und Schatten eine ähnlich besondere Rolle wie in der Politik. Auch Martina Trauth (parteilose Kandidatin für die Linke) war bei Baur. Lutz Boede (Die Andere) kann sich nicht mehr ganz genau erinnern, ob er da war. Aber er hat sich zuvor auf jeden Fall die Fritz-Ascher-Ausstellung angeschaut, wie auch Dennis Hohloch (AfD).

Unterstützung für ein zentrales Depot

Bei der zweiten Frage des Fördervereins fielen die Antworten länger aus, eine Ausnahme bildet die von Hohloch. Ob die Kandidaten denn ein zentrales Depot des Museums unterstützen würden? Bisher ist die Sammlung bekanntlich an drei Standorten zu finden. Ja, ein zentrales Depot muss her – da sind sich alle einig. Hohloch räumt ein, dass hier auch Geld eine Rolle spiele, eine gemeinsame Lösung sei gefragt. Ähnlich sieht es Friederich. Er möchte mit dem Museum und den Stadtverordneten gemeinsam ein Marketingkonzept für Potsdams Museumslandschaft entwickeln. Denn: „Museum heißt lebenslanges Lernen.“

Armbruster und Boede antworten konkreter. Die Grünen-Politikerin will die Arbeitsgruppe „Zentraldepot“ unterstützen. Sie favorisiert ein Zentraldepot am Windmühlenberg, verwirklicht bis 2020. Boede hingegen ist für das ehemalige Gelände der Feuerwehr in der Werner-Seelenbinder-Straße als Standort für ein Depot. Und Schubert, der aussichtsreichste Kandidat, möchte, dass bis Ende des Jahres eine Entscheidung fällt.

Der SPD-Mann setzt sich auch dafür ein, dass das Museum seine Ausstellungen stärker an soziale Medien koppelt, Friederich setzt auf eine gezielte Vermarktung und Armbruster wünscht sich einen stärkeren regionalen Fokus des Museums im Zusammenspiel mit dem Museum Barberini. Aufschlussreich auch, was für eine Schau sie selbst kuratieren würden – wenn sie denn dürften. Trauth würde die Geschichten von für die Stadtentwicklung wichtigen Frauen präsentieren. Boede interessiert sich für Arbeitersport in Nowawes, Schubert und Friederich für Stadtentwicklung und „Brüche in der Stadt“ (Friederich). Hohloch eher für deutsche Romantik – er würde Caspar David Friedrich nach Potsdam holen wollen. 

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