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Die Fotografin und ihr Werk. Christel Köster, heute 80 Jahre alt, hielt mehr als 30 Jahre lang das Geschehen in der Landeshauptstadt mit der Kamera fest. Die Schau zeigt ihre besten Bilder.

© Andreas Klaer

Fotografie: Ausstellung zum 80. Geburtstag von Christel Köster

Ausstellung mit Bildern der Potsdamer Fotografin Christel Köster in den Bahnhofspassagen.

Von Birte Förster

Die Queen, den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, die junge Angela Merkel oder Designer Wolfgang Joop – sie alle hat Christel Köster in Potsdam fotografiert. Unter dem Titel „Mein Potsdam. Menschen und Ereignisse 1974 - 2018“ präsentiert die nunmehr 80-jährige Fotografin nun knapp 50 ihrer Werke aus mehr als 30 Jahren in den Bahnhofspassagen. Am Montag wurde die Ausstellung eröffnet. „Ich stehe lieber hinter der Kamera“, sagte Köster bei ihrer Eröffnungsansprache. Seit 1974 war die Fotografin zunächst für die „Märkische Volksstimme“ im Einsatz, später für die „Märkische Allgemeine Zeitung“. Christel Köster: „Es war mein Traumjob.“

Der Oberbürgermeister auf dem Elefanten

Vor allem die Menschen der Stadt nahm Köster in den Fokus, darunter auch den ehemaligen Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). „Ich liebe es, wenn Politiker ein kleines bisschen eitel sind. Ich mochte es besonders bei Jann Jakobs“, ist die Fotografin auf einer der Tafeln in der Ausstellung zitiert. Er habe immer perfekt in die Kamera gelacht und sich stilsicher bewegt. Dass das für Kösters Aufnahmen oft nicht ganz so einfach war, davon erzählte Jakobs bei der Ausstellungseröffnung. Man habe sich einige Regieanweisungen gefallen lassen müssen. Einmal habe Köster ihn dazu gebracht, für ein Foto auf einen Elefanten zu steigen. „Fragen Sie mich nicht, wie ich das geschafft habe“, sagte Jakobs. Doch es sei ein „klasse Foto“ geworden. „Aber Mantel und Anzug waren für immer ruiniert.“ Immerhin: Das Bild von Christel Köster hänge mittlerweile bei ihm im heimischen Arbeitszimmer.

Jakobs würdigte die Arbeit der Fotografin und lobte ihren individuellen Blick auf Potsdam und die Potsdamer. „Mit ihren Bildern hat sie ein Stück Stadtgeschichte geschrieben“, sagte Jakobs.

Die Queen, Bill Clinton und Udo Lindenberg

Tatsächlich sind auf ihren Fotos viele Persönlichkeiten aus Potsdam oder hochrangige Besucher der Stadt zu sehen – wie eben die Queen, wie sie mit dem damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) durch die Bahnhofspassagen läuft. Auf den Ausstellungstafeln ist auch zu lesen, wie die Fotografin sich ihren Motiven näherte und welche Schwierigkeiten sie dabei erlebte. „Ich war so aufgeregt – die Queen in Potsdam“, steht da. „Nach stundenlangem Warten war sie endlich mit ihrem Gefolge da.“ Am Ende hatte Köster die Fotos im Kasten. „Aber ich muss gestehen, dass ich den protokollarischen Abstand nicht immer eingehalten habe“, gibt sie zu.

Zu sehen sind auch Alt-Kanzler Helmut Kohl sowie der frühere US-Präsident Bill Clinton und Musiker Udo Lindenberg. Bei der Verleihung des „Bambi“ stürmte sie hinter die Absperrung und stellte sich direkt vor Lindenberg auf, um auf den Auslöser zu drücken. Die Organisatorin habe sie danach rauswerfen wollen, berichtet Köster. Das Foto konnte sie retten.

Die Christel-Köster-Schau ist noch bis zum 6. April in den Bahnhofspassagen zu sehen.

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