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Das Filmorchester Babelsberg in Mumbai im Jahr 2012. 

© Filmorchester

Filmorchester Babelsberg erhält Finanzspritze: Filmorchester ist gerettet

Das Filmorchester Babelsberg sah sich aufgrund von lärmenden Bauarbeiten in seiner Existenz bedroht. Land und Stadt versprechen jetzt eine finanzielle Unterstützung, um Einnahmeausfälle auszugleichen.

Potsdam - Ab November erhält das Filmorchester Babelsberg 150 000 Euro von der Stadt Potsdam, um seine Einnahmeausfälle zu kompensieren. Auch das Land werde sich beteiligen, wie der Sprecher des Kulturministeriums, Stephan Breiding mitteilte. Über die Höhe sei noch nicht entschieden worden. „Wir sind mit dem Filmorchester im Gespräch, um den genauen Bedarf zu klären." Wie berichtet, baut der Projektentwickler KW Development keine 50 Meter vom Sitz des Filmorchesters entfernt ein Bürohaus. Der Lärm führt zu Problemen, CDs einzuspielen und Filmmusiken aufzunehmen: ein existenzgefährender Zustand für den 100-jährigen Klangkörper
Die Kulturbeigeordnete Noosha Aubel berichtete am Donnerstagabend im Kulturausschuss, dass sie im Tonstudio gewesen sei, um sich die jüngsten Aufnahmen anzuhören. „Es war eindrücklich. Die Störungen sind deutlich herauszuhören.“ Musik, die in aller Stille aufgenommen werden muss, verträgt keinen Baukrach. Aubel zufolge seien CD-Aufnahmen vielleicht am späteren Abend möglich – wenn die Bauarbeiten ruhen. Vertonungen von Filmen, zu denen die Filmcrews extra anreisen, lassen sich indes zeitlich nicht lenken. „Filmproduzenten suchen schnell nach Alternativen“. 

Aubel: Zuschuss ist kein Einstieg in eine institutionelle Förderung

Wie Aubel betonte, gehe es darum, dass das 100-jährige Orchester dennoch seine Marktstellung behalte und kein Personal für längere Zeit freigesetzt werden müsse. Deshalb sei eine vorübergehende Finanzhilfe nötig. „Das ist seitens der Stadt kein Einstieg in eine strukturelle Förderung“, betont Aubel. Im Nachgang könne man sich aber auch darüber unterhalten. Bislang wird das Orchester nur vom Land gefördert.  Die Lärmbelästigung soll spätestens bis Sommer beendet sein. Fest steht für Aubel: „Die Winterzeit ist das Kerngeschäft für die Vertonung von Filmproduktionen und die finanziellen Einbußen lassen sich auch nicht durch zusätzliche Konzerte begleichen.“ Sie gehe aber davon aus, dass der krisenhafte Zustand überwunden werden könne und der Spielbetrieb des Orchesters somit aufrecht erhalten wird, betonte Aubel. Der Beigeordneten zufolge werde sich die Stadt mit einem Drittel und das Land mit zwei Dritteln an dem „Rettungspaket“ beteiligen.

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