zum Hauptinhalt

Filmgedächtnis der DDR: "Die Kinder von Golzow" kommen ins Filmmuseum

Jahrzehntelang wurden Menschen für eine Langzeit-Dokumentation filmisch begleitet. Das Ergebnis kennt jeder: "Die Kinder von Golzow". Nun ist das gesamte Material dem Filmmuseum in Potsdam überreicht worden.

Potsdam - Die einzigartige Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow" über den Lebensweg ehemaliger Schüler über fast fünf Jahrzehnte kommt in die Obhut des Filmmuseums Potsdam. Die Macher Barbara Junge und Winfried Junge überreichten Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Donnerstag eine DVD-Edition aller Filme und weiteres Material. Dieser übergab die Doku dem Filmmuseum. Woidke sagte, das Ehepaar habe ein unvergessliches Denkmal gesetzt "mit einer Langzeitdokumentation, die weltweit ihresgleichen sucht".

Gerade im Jahr des Jubiläums von 30 Jahren Mauerfall handle es sich um einen sehr wertvollen Beitrag für das Wissen um das Leben in der DDR, "das wir in Andenken erhalten werden", unterstrich Woidke. Es sei auch ein Beitrag über die Schwierigkeiten in den 1990er Jahren nach der deutschen Einheit. An die Junges gerichtet, sagte der Regierungschef: "Herzlichen Dank für dieses riesengroße Durchhaltevermögen." Die Direktorin des Filmmuseums Potsdam, Ursula von Keitz, ergänzte, das Museum sei auch Filmuniversität und schwerpunktmäßig das "Filmgedächtnis der DDR".

Die Chronik berichtet über Menschen, die zwischen 1953 und 1955 in der DDR geboren wurden. Sie beginnt wenige Tage nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 mit der Einschulung der Kinder in Golzow im Oderbruch. Die Filmautoren beobachten jahrzehntelang die Schulzeit, berufliche und familiäre Entwicklung der früheren Mitglieder einer Schulklasse - bis 2007. (dpa)

Zur Startseite