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Das Festival Localize fand 2021 im Park Babelsberg statt. Als eins von 14 erhält es auch 2022 eine Förderung.

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Festival- und Chorförderungen 2022: Die Fördertöpfe werden zu klein

Lit:Potsdam, Localize, Intersonanzen: Potsdams Festivals florieren trotz Pandemie. Zu den Etablierten gesellen sich immer mehr neue. Zeit für einen neuen Fördertopf?

Potsdam - Die Festivals in dieser Stadt wachsen trotz Pandemie so ungestüm, dass bisherige Fördertöpfe zu eng werden. So beschreibt Marc Eisenschink, Mitglied der für die kommunalen Mittel zuständigen Festivaljury, die Situation. Im jüngsten Kulturausschuss (16.12.) stellte er die Festivals vor, die 2022 von der Stadt eine Förderung erhalten werden. Unter den 18 Anträgen befanden sich fünf Erstanträge. Vier wurden bewilligt.

Ein neuer Fördertopf für die Etablierten?

Unter den Neuen befindet sich etwa das Hypergraphia Festival "Walls are not enough" (9500 Euro) im Freiland, das sich der Graffiti-Kunst widmet. Ein Novum für Potsdam. Dieser Ansatz schien der Jury ebenso förderungswürdig wie die Idee des Potspurri Festivals 2022 (18.000 Euro) - ein Projekt, das Musik aller Genres aus Potsdam in der Schiffbauergasse zusammenbringen will. 

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Insgesamt wurden für das kommende Jahr 200.000 Euro vergeben. Zu den weiteren geförderten Projekten zählen auch inzwischen längst etablierte Formate wie die Fête de la Musique und das Neue-Musik-Festival Intersonanzen, das es seit über zwanzig Jahren gibt. Damit die Etablierten weiterhin bestehen können und Neues dennoch nachwachsen kann, regte Eisenschink an, die Großen in einem neuen Fördertopf auszugliedern: Neben den Genannten auch das Site-Specific-Festival Localize und das Literaturformat Lit:Potsdam

Hadyn, Orff, Mendelssohn - und Hensel

Auch Potsdams Chorlandschaft blüht trotz pandemischer Bedingungen. Elf Projekte wurden für 2022 bewilligt, insgesamt 116.100 Euro aus dem kommunalen Topf vergeben. Hier allerdings sind vor allem bereits Bekannte zu finden. Die Singakademie Potsdam singt "Carmina Burana" von Carl Orff und "Die Schöpfung" von Joseph Haydn, der Chor der Potsdamer Kantorei die "Matthäus Passion" von Johann Sebastian Bach und "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zuständiges Jurymitglied Klaus Büstrin ließ übermitteln, man wünsche sich künftig mehr Innovatives im Programm. 

Als Beispiel für an Aktualität geschulter Entdeckungslust mag das Projekt des Oratorienchors Potsdam herhalten: Er hat sich 2022 ein Oratorium von Fanny Hensel vorgenommen. Die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy gab ihrem Werk den Titel: "Oratorium nach Bildern der Bibel - Musik für die 10 Toten der Cholera-Epidemie 1831".

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