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Kultur: Fabelwesen am Spiegelsee

Fotografien von Heike Isenmann und Kinderzeichnungen in der Urania

Wasser birgt viele Geheimnisse. Zumindest, wenn man sich die Zeit nimmt, sie zu entdecken. Kinder und Künstler wissen das. So auch die Potsdamer Fotografin Heike Isenmann, die, als ihr Sohn vor ein paar Jahren das Laufen erlernte, die faszinierende Oberfläche von Pfützen, Wasserbassins und Eisoberflächen bemerkte. Und die sich darin spiegelnden Objekte. Gemeinsam mit ihren nach und nach entstandenen Fotografien sind seit Dienstag auch die schönsten Ergebnisse ihrer diesjährigen künstlerischen Sommerkurse für Kinder zum Thema „Von Badenixen und Seeungeheuern“ in der Urania zu sehen.

Seejungfrauen in allen Größen und Farben. Mit und ohne Bikini. Manche aus Pappe. Oder gezeichnet auf dem Rücken von wilden Seepferdchen galoppierend. Farbenprächtige Hinterglasmalereien von diesen Fabelwesen. Viele von ihnen noch mit glitzernden Accessoires versehen. Und an der Stirnseite des großen Vortragssaals in der Gutenbergstraße leuchtet ein riesiger zauberhafter Unterwasserreigen. Ebenfalls mit anmutigen Jungfrauen und allerlei phantasievollem Wassergetier. Und nicht zu vergessen die witzige gelborange Fischmaske mit den dazugehörigen riesigen beweglichen Brüsten. Man konnte wunderbar sehen, wie viele Mysterien die 6- bis 16-jährigen Ferienkursbesucher dem nassen Element entlockt hatten. Und es auch eindrucksvoll hören, als die 9-jährige Sayako ihre schöne Geschichte von der extrem laut singenden Nixe Sophia den zahlreichen kleinen und großen Besuchern der Vernissage vorlas.

Mit eben solcher kindlichen Unbefangenheit hat sich Heike Isenmann den verschiedensten Wasseroberflächen genähert. Und, alles, was sich in ihnen spiegelte, mit der Kamera eingefangen. In ihrem fast ein Dutzend farbiger Fotos bekommt der Betrachter eine ziemlich ungewohnte Sicht auf bisher bekannt Geglaubtes aus der Potsdamer Stadtlandschaft und der näheren Umgebung. Die Kinder versuchten jedenfalls, immer wieder den Geheimnissen der „Spiegelbilder“ auf die Spur zu kommen. Und sie konnten, wie die Fotografin selbst feststellen, dass beispielsweise das, was sie bis dahin für Insektenschwärme gehalten hatte, sich irgendwann als „Entengrütze“ entpuppte.

Die sehr sehenswerte Exposition „Fabelwesen am Spiegelsee“ zeigt indes einmal mehr, dass es kein Wunder ist, wenn sich Kinder und Erwachsene im künstlerischen Bereich aufs Prächtigste ergänzen und gegenseitig anregen. Das kleine Atelier von Heike Isenmann bot in den jetzt zwei Jahren seines Bestehens dazu bereits reichlich Gelegenheit.

Bis November, wochentags 13 bis 16 Uhr, oder während der Veranstaltungen.

Astrid Priebs-Tröger

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