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Kultur: „Ein Jahr ist gar nichts“

Das Kulturjahr 2009 noch einmal in einer selektiven Rückschau betrachtet

THEATER FÜR ALLE

Klappern gehört zum Handwerk. Eine Binsenweisheit, die der ehemalige Intendant des Hans Otto Theaters, Uwe Eric Laufenberg, mit Charme, räumlichen Ideen und klangvollen Namen zu füllen wusste. Mit Tobias Wellemeyer ist die Tonart eine andere geworden. Er setzt auf Dauerfeuer, doch seine Offensive erreicht die Potsdamer nur mit Schalldämpfern. Das Haus produzierte seit seinem Amtsantritt am 1. Oktober Premieren wie am Fließband, doch eigentlich weiß keiner so recht, was es sich anzusehen lohnt. Vielmehr sprach sich herum, was man besser nicht sehen sollte. Der große schillernde Abend im Schauspiel blieb bislang aus. Dafür erwärmen Kinderstücke wie „Drachenreiter“, „Motte und Co“ oder das „Aschenputtel“ die Herzen. Und auch kleinere Inszenierungen für die Großen, wie „Fräulein Julie“, „Clavigo“ oder die „Glasmenagerie“ erzählen einfühlsame Geschichten. Bei den großen Titeln, wie „Macbeth“ oder „Don Juan“ wird indes nicht jeder Freude und Erbauung finden. Mit großem Getöse geht es dort zur Sache, dass es von der Bühne nur so spritzt. Allerdings mehr mit derbem Witz und Schlamm statt mit feinsinnigem Esprit.

Tobias Wellemeyer konstatierte Mitte Dezember, dass das Publikum in Potsdam überwiegend einer älteren Generation mit bürgerlich-etabliertem Hintergrund angehöre, das mehr Kulinarisches und Leichtigkeit bevorzuge, als existentielle Konfrontation. Mit dieser Feststellung, die impliziert, dass das Publikum seinen Angeboten intellektuell nicht folgen könne, dürfte er es sich etwas einfach machen und nicht gerade Beifall ernten. Denn auch bei der älteren Generation – ab wann gehört man eigentlich dazu? – gibt es durchaus Interesse, sich mit ernsthaften Themen auseinanderzusetzen. Im komplexen Figurenspiel mit unterfütterten Biografien lassen sich in klaren Inszenierungen durchaus fesselnde Abgründe auftun, ohne mit dem Knüppel der Egozentrik auf die Klassiker einzuschlagen und den Text an die Wand zu spielen. Zu spüren ist, dass sich die Schauspieler mit großer Leidenschaft und vielseitigem Können in ihre Rollen werfen und sich einige Namen wie René Schwittay, Wolfgang Vogler, Franziska Melzer, Meike Finck, Florian Schmittke oder Peter Pagel schon fest eingeprägt haben. Und auch musikalisch sind durch den Chansonabend, in dem vor allem Rita Feldmeier brillierte, Erwartungen gesetzt. Warum also kein Musical, wie es Tobias Wellemeyer für 2010 ankündigte? Wenn das nicht alles ist, was der älteren Generation gereicht wird.

Klappern gehört zum Handwerk. Ohne Frage. Dazu gehört vor allem der richtige Ton, also Einfühlungsvermögen statt Publikumsschelte. Nichts ist schöner, als wenn die Jugend das Theater für sich erobert. Doch die Stammbesucher sollten sich nicht verprellt fühlen. Heidi Jäger

WEITERSCHNARCHEN

Was sollte im kulturellen Sinne denn modern sein an einer Stadt, die am liebsten wie ihre eigene Großmutter aussehen will, und sich so auch benimmt? Muss man das Geistesleben – das ist ja „Kultur“ – im Jahr 09 darin wirklich beschreiben? Alles läuft nach Plan, man baut nicht nur Schloss und Garnisonkirche wieder auf, sondern auch den passenden Geist. Potsdam hat ja seit 1990 viel mehr am Vergangenen Interesse als an Gegenwart und Leben. Die hiesige Kunst produziert dazu ihre eigenen Konserven. Nun, dass dieser Ort sich so entschlossen „bürgerlich“ gibt, ist seine Sache. Warum aber die „Kulturschaffenden“ – mehr die Produzenten als die Veranstalter – den Tiefschlaf ihres Publikums überhaupt erst ermöglichen, ist schon seltsam und rätselhaft. Sie haben keinen geringen Anteil daran, wenn das geistige Leben wie eine Dirne zum Dienstleister verkommt, weil man keine Fragen mehr stellt und allem Wichtigen ausweicht.

Potsdams offizielle Kultur hat ein hohes Maß an Anpassung erreicht. Von Unabhängigkeit der Kunst, von ungewöhnlichen Impulsen keine Spur – und das bei den intellektuellen Potenzen der Stadt! Reproduktion geht hier eben vor Produktion, der Bürger will unterhalten, aber doch nicht belästigt sein! Weiterschnarchen, das Leben ist ja so schön! Aber Leben ist Unruh, Kunst muss wie Leben sein, sonst ist alles nur „tote Oma“. Den Heutigen fehlt weithin der Wille zum Wollen, der Mut zum Mut, die Kraft zum Widerstand, deshalb ist vieles so einschichtig, taub und ganz jämmerlich dumm. Große Teile des Geisteslebens scheinen sogar wie aus dem grau-kalten Geisterreich zu kommen. Fazit: „20 Jahre Mauerfall“ haben Potsdam aus seiner Wunsch-Vergangenheit – Störendes wurde und wird eliminiert – heraus eine neue, blitzblanke und pflegeleichte Klassik beschert, so rein und taub und widerspruchsfrei, wie sie der Bürger als Schläfling nur wünscht. In diesem Sinne Gut’s Nächtle, und weiter so! Gerold Paul

TUGENDSAM UND BESINNLICH

„Die Musik erhebt den Geist der Menschen. Sie ist Ursache und Grund von Tugend, Moral und Besinnung“, heißt es in einem spanischen Traktat aus dem 16. Jahrhundert. Wenn das stimmt, müssen in Potsdam überaus tugendsame und besinnliche Menschen leben. Denn das musikalische Angebot und die musikalischen Aktivitäten dieser Stadt überragen das übliche Mass bei weitem. Davon zeugt die Fülle der Veranstaltungen des vergangenen Jahres, das im Zeichen der Komponisten Josef Haydn und Felix Mendelssohn stand. Die Kammerakademie Potsdam präsentierte neben unterschiedlichen Symphonien von der Klassik bis zur Moderne berühmte Solo-Konzerte mit renommierten Gastmusikern wie dem Österreicher Benjamin Schmid, der lettischen Geigerin Baiba Skride mit Konzerten von Mozart und Peteris Vasks, dem Cellisten Konstantin Heidrich und zuletzt Veronika Eberle, die mit einer glanzvollen Interpretation von Alban Bergs Violinkonzert Furore machte.

In Haydns Welt führten die Musikfestspiele Sanssouci mit einem abwechslungsreichen Programm, das von Volksmusik aus Haydns Heimat mit slowakischen Hirtenflöten, Zymbalon und Zigeunergeigen über Kammermusik bis hin zur Aufführung der selten gespielten Opern-Burleske „L’ infedelta delusa“ reichte. Die Freundschaft mit dem stets hörenswerten Jugendorchester der Städtischen Musikschule Johann Sebastian Bach brachte das El Camino Youth Orchestra mit 100 jungen Musikern aus San Francisco nach Potsdam. Es begeisterte mit einer schmelzenden Interpretation von Felix Mendelssohns Violinkonzert durch die 17-jährige Geigerin Hannah Tarley. Sie gehörten zu den am weitesten gereisten musikalischen Gästen in der Landeshauptstadt. Nur das formidable Queensland Ballett, das mit William Barton einen virtuosen Didgeridoo-Spieler der australischen Ureinwohner mitgebracht hatte, war noch weiter gereist.

Unter den Potsdamer Produktionen setzte das notorisch unterfinanzierte Neue Kammerorchester Potsdam die buntesten Tupfer im Klassik-Programm. Gespielt wurden nicht nur Broadway-Stücke von Leonard Bernstein und raffinierte französische Kompositionen wie Maurice Ravels jazziges Klavierkonzert, Darius Milhauds Urwelt-Phantasie „La creation du monde“ und Francis Poulencs opulentes Orgel-Konzert. Einige Kontroversen lösten die beiden Werke zur Eröffnung der diesjährigen Vocalise aus, Kurt Weills und Bertold Brechts Kantate „Der Ja-Sager“ und das oratorische „Die Mutter“. Dafür traf die abschließende Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms mit 100 Sängerinnen und Sängern der Potsdamer Kantorei auf allgemeine Zustimmung. Auch das Collegium musicum, das älteste und einzige reine Laienorchester in Potsdam, wartet immer wieder mit respektablen Konzerten unter der Leitung von Knut Andreas auf. Zu einem großen Erfolg geriet das erste Open-air-Konzert des Collegium musicum auf dem Weberplatz in Babelsberg mit einem breit gefächerten Programm von solistischen und symphonischen Tango-Werken und rund 600 Besuchern. In dieser Sommernacht war der Anblick der friedlich lauschenden und tanzenden Menschen durchaus geeignet, die Ansicht des spanischen Lobredners der Musik zu bestätigen. Babette Kaiserkern

KUNST IN DER KRISE

Man würde sich ja gerne mal zufrieden zurücklehnen – und vor allem: mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Dies dürfte jedoch im Falle der Potsdamer Kunstszene nur wenigen Glücklichen gelingen. Insgesamt war es für die meisten Akteure vor allem ein mühsames, zum Teil auch desillusionierendes Jahr. Viele Einzelanstrengungen von Ausstellungsmachern verebben ohne zündende Wirkung. Manch ein Standort – so der Inselpavillon auf der Freundschaftsinsel – gerät in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend ins Abseits.

Übersteigt das Angebot möglicherweise die Nachfrage? Öffentliche Vorträge und Gespräche, beispielsweise über das Sammeln von Kunst oder – wie unlängst – über Perspektiven des sich in zwei Jahren neu präsentierenden Potsdam-Museums, verhallen mit schöner Regelmäßigkeit vor verschwindend kleinem Publikum. Ja, sogar die im Zweijahresabstand zuletzt im November stattgefundene Künstlermesse „Art Brandenburg“, die mit ihrem Großaufgebot an zuvor selektierter zeitgenössischer Kunst nun wirklich das Zeug zum Highlight hat, blieb mit etwa 3000 Besuchern und zurückhaltendem Kaufgebaren deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück.

Ausstellungen wie die vielbeachtete „Temporary Art Zone“ im Sommer, die Kunstraum und Schirrhof bespielte, warf vorübergehend ein Schlaglicht auf das Wohl und Wehe des Kulturstandorts Schiffbauergasse. Allerdings ließ die kollektive Erinnerung an die Macher der ersten Stunde und an die subversive Kraft der Aufbruchszeit vor 20 Jahren die gegenwärtige Lethargie, die diesen Ort zunehmend umweht, umso deutlicher spüren. Da braucht es viel Idealismus und Durchhaltevermögen, um trotz magerer Jahresbudgets und anderer Erschwernisse am Ende einmal mehr ein respektables Ausstellungsportfolio zu stemmen.

Mit gutem Willen allein ist es jedoch für die meisten Anbieter von Kunst auf Dauer nicht getan. Auch deswegen liegt die Bereitschaft von Kunstvereinen und Galerien, Kräfte und Know-How untereinander zu bündeln, unvermindert stark in Trend. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind eine ganze Reihe einschlägiger Kunstakteure auch räumlich dicht zusammengerückt. Längst ist das in bester Einkaufslage situierte Luisenforum nicht nur unter Kunstkennern über den Status eines Geheimtipps weit hinaus. Doch droht diesem nun durch den neuen Besitzer das Aus.

Trotzdem erweisen sich partnerschaftlich eingerichtete Ausstellungen mehr und mehr als vielversprechendes Erfolgsrezept. In diesem Sinne unterschiedliche Register gezogen wurden in jüngster Zeit beispielsweise mit der Ausstellung „False Friends“ im Brandenburgischen Kunstverein, die in Kooperation mit einem Berliner Sammler zustande kam. Die noch bis in den Februar hineinreichende Ausstellung „Freiheit der Idee. 7 mal Kunst vor 89“ wurde vom städtischen Museum und einer privaten Galerie gemeinsam kuratiert. Ein anspruchsvolles Rahmenprogramm rundet die Doppelausstellung im Potsdam-Museum und in der Galerie Ruhnke ab und bietet zahlreiche Angebote inhaltlicher Vertiefung mit dem Kapitel der DDR-Kunst, was sich aktuell aufblättert wie ein aufgeschlagenes Buch. Almut Andreae

ZWANZIG JAHRE SIND KEINE LANGE ZEIT

Das Vergangene ist nicht tot, es ist noch nicht einmal vergangen. Dem Gehalt dieses Faulkner-Satzes konnte man im 20. Jahr des Mauerfalls bei vielen Ereignissen in besonderer Weise nachspüren. Drei Beispiele seien hier herausgegriffen, denen in diesem erinnerungsträchtigen Kulturjahr die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auf außergewöhnliche Art und Weise gelungen ist.

Zwanzig Jahre sind keine lange Zeit. Das war im September bei der Buchpremiere von „Weggesperrt“ der Potsdamer Autorin Grit Poppe zu spüren. In der bis auf den letzten Platz besetzten Gedenkstätte Lindenstraße herrschte bedrückende Stille, als Zeitzeugen das fiktionale Geschehen des Romans, der in verschiedenen Jugendwerkhöfen der DDR spielt, mit den eigenen Erlebnissen aus diesen real-sozialistischen Besserungsanstalten „komplettierte“. Deutlich war zu spüren: Dieses bisher kaum beleuchtete Kapitel der DDR-Vergangenheit muss weiter aufgearbeitet werden. Und Grit Poppes Buch kann dazu beitragen, Diktaturerfahrungen gerade auch für Jüngere plastisch werden zu lassen.

Ganz zu den Anfängen des ersten Arbeiter- und Bauernstaates auf deutschem Boden führt die Familiengeschichte des Berliner Journalisten Maxim Leo, die er am Jahresende im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte gerade mal vor einer Handvoll von Zuschauern vorstellte. Darin beleuchtet der 1971 Geborene die Anfänge und das Ende des sozialistischen Experiments anhand der persönlichen Lebensgeschichten seiner Großeltern und Eltern, die kaum konträrer sein könnten. Diese exemplarische (ost-)deutsche Familiengeschichte betrachtet wie unter einem Brennglas die mentalen Auswirkungen zweier deutscher Diktaturen und gewährt überdies einen spannenden Einblick hinter die „Kulissen“ deutscher Politik. Obwohl der Tonfall des Autors zumeist lakonisch und distanziert ist, wird klar, wie sehr wir alle an dem Erbe der vergangenen sechzig Jahre zu tragen haben.

Mit „Demokratie und Demokratiebewegungen“ war das diesjährige Kulturlandthemenjahr überschrieben. Ungemein nachhaltig wirkte eine Ausstellung, die Kinder und Jugendliche der Kunstschule Babelsberg gestalteten. Demokratie sei mittelmäßig und gemein, weil sie den Einzelnen ausschließt. Dies schrieb ein Schulkind, das die großartige Ausstellung „Demokratie hier - eins-entzweit-wiedervereint“, die im Juni nur für kurze Zeit im Kunstraum zu sehen war, mitgestaltet hatte. Diese Exposition markierte in der Jahresmitte eine Zäsur im vor allem rückblickenden Mauerfalljubiläumsjahr. Denn sie sparte weder den Blick in die Zeit vor 1989 aus, noch begnügte sie sich damit. Die beteiligten Kinder und Jugendlichen zeigten sehr direkt, erfrischend und mit Witz, wie sich Demokratie hier und heute für sie anfühlt und waren damit selbst Beweis, wie viel sich in den vergangenen zwanzig Jahren spürbar und in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit verändert hat. Astrid Priebs-Tröger

ORIENTIERUNGSHILFE FÜR KOMMENDES

Die Zeit fliegt dahin. Schon wieder ein Jahr um. Ein Jahr ist gar nichts. Wohin sind die Jahre gekommen? Das sind Fragen, die man sich und anderen immer wieder stellt. Ein überhöhtes Lebenstempo ist gang und gäbe. Ereignisse und Erlebnisse überschlagen sich. Auch in der Kultur. Das Angebot ist reichhaltig. Auch in Potsdam. Wehe, wenn es an einem Wochenende ein wenig magerer ausfällt, dann sprechen einige Zeitgenossen vom miserablen kulturellen Leben in der Stadt.

Nein, wenn man vom Juli und August einmal absieht, kann sich das Kulturangebot sehen lassen. Ohne Frage, in diesem oder jenem Genre möchte man manchmal mehr haben. Beispielsweise Ausstellungen mit international renommierten Künstlern. Aber das ist eine Frage einer Kunsthalle, die in Potsdam immer noch fehlt. Da ist das Warten auf die Neueröffnung des Potsdam-Museums in gut drei Jahren im sanierten Alten Rathaus. Das Museum, das in diesem Jahr auf sein 100. Bestehen als städtische Einrichtung mit verschiedenen Veranstaltungen und Ausstellungen zurückblickte, machte deutlich, welche Ausstrahlung und Kraft es unter der neuen Leitung besitzt. Sie erzählten auch davon, dass eine solche Einrichtung ohne das Engagement von Bürgern der Stadt fast eine leere Hülle wäre. Vor allem die Expositionen zur Geschichte des Alten Rathauses und zur Sammlungstätigkeit des Museums und von privaten Sammlern (in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Kunstverein) im Kutschstall bezeugten, wie Stadtgeschichte lebendig erzählt werden kann.

Ist ein Warten auf ein „neues“ städtisches Museum noch vonnöten, so hat privates Engagement die Eröffnung eines Museums möglich gemacht. In der sanierten und restaurierten geschichtsträchtigen Villa Schöningen an der Glienicker Brücke wurde zum 20. Jahrestag des Berliner Mauerfalls eine Dauerausstellung an dem Ort eröffnet, der zum Symbol deutscher Diktatur und Freiheit wurde. Keine Ausstellung mit überbordend präsentierten Exponaten erwartet den Besucher, sondern eine Auswahl von Dokumenten und Videoaufzeichnungen, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Auch die Kunstausstellung im oberen Stockwerk nicht. Gemeinsam mit der Kunsthalle Wien werden Bilder, Plastiken, Installationen und Filme gezeigt, die Geschichte eindrücklich reflektieren. Bedeutende Künstler unserer Zeit sind daran beteiligt: Neo Rauch, Ilya Kabakow oder Josephine Meckseper.

Überhaupt die Ausstellungen zur Geschichte waren 2009 von besonderer Vielfalt. Besonders diejenigen, die im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zu sehen waren, vermittelten nicht nur Bildung, sondern auch Kunstgenuss und Betroffenheit. Man denke an die differenzierte Schau über den bedeutenden Potsdamer Pianisten Wilhelm Kempff, an die informative Ausstellung über den preußischen Staatsmann und Reformer Karl August von Hardenberg.

Solche Expositionen, die auch vom schnellen Lauf unserer Geschichte erzählen, wollen aber auch ein Innehalten, ein Nachdenken erzeugen und vielleicht auch Orientierungshilfe für das Kommende. Klaus Büstrin

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