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Kultur: Ehrenbürger

Potsdamer Historiker Harald Roth ausgezeichnet

Seine Kollegen beschreiben ihn als zu bescheiden, als daß er vorher seine Ehrung bekannt gegeben hätte: Harald Roth, Historiker beim Deutschen Kulturforum östliches Europa am Neuen Markt in Potsdam, ist gerade mit einer Ehrenbürgerschafts-Urkunde aus Siebenbürgen zurückgekehrt. Für seine Verdienste um die Stadt und ihre deutsche Minderheit ist er in der rumänischen Kreisstadt Kronstadt/Brasov ausgezeichnet worden.

Das Demokratische Forum der Deutschen im dortigen Landkreis hatte ihn vorgeschlagen. Dabei zählt die deutsche Minderheit im ehemals östlichsten Zipfel des Habsburger Herrschaftsbereichs noch 2000 Köpfe, die ungarische Minderheit gut 20 000 – bei 280 000 Einwohnern insgesamt. Das Zentrum in den Karpaten ist aber auch Roths Geburtsstadt. Dort ist er während der Diktatur Ceaucescos 1976 ausgebürgert worden, studierte anschließend in Heidelberg, Freiburg und Seattle, promovierte in München und kam über Bayern und Baden-Württemberg 2008 mit Frau und zwei Kindern nach Potsdam.

,,Ich publiziere seit vielen Jahren über Kronstadt“, sagt der 46-Jährige . „Die Ehrung sehe ich ein bißchen wie meine Wiedereinbürgerung nach 35 Jahren“, scherzt er: ,,Weil ich mit den Büchern zum Bekanntwerden der Stadt beitrage, wird man mich ausgezeichnet haben.“ Zum 800. Jahrestag der Besiedlung durch den Deutschen Orden hat er gerade ein neues Buch veröffentlicht: ,,Kronstadt in Siebenbürgen. Eine kleine Stadtgeschichte“. twl

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