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Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt

Es ist die Rekonstruktion eines Lebens im Mittelalter, mit der Stefan Hertmanns ein erschreckend gegenwärtiger Roman gelungen ist. In seinem Buch „Die Fremde“ erzählt der niederländischsprachige Autor die Geschichte einer jungen Frau christlicher Herkunft in dem französischen Ort Monieux vor tausend Jahren.

Es ist die Rekonstruktion eines Lebens im Mittelalter, mit der Stefan Hertmanns ein erschreckend gegenwärtiger Roman gelungen ist. In seinem Buch „Die Fremde“ erzählt der niederländischsprachige Autor die Geschichte einer jungen Frau christlicher Herkunft in dem französischen Ort Monieux vor tausend Jahren. Sie hat den Pogrom durch die Kreuzritter überlebt, aber alles verloren und macht sich allein auf den Weg nach Jerusalem auf. Stefan Hertmanns ist heute Abend um 20 Uhr zu Gast in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47. Den Abend moderiert Sigrid Löffler.

Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung lädt zu einer Lesung und Diskussion in die Stadt und Landesbibliothek, Am Kanal 47, am Dienstag um 19.00 Uhr. Unter dem Titel „Total beschränkt - Wie uns der Staat mit immer neuen Vorschriften das Denken abgewöhnt“ hat der Spiegel-Redakteur Alexander Neubacher ein Buch mit Kuriositäten des deutschen Regel- und Verwaltungsdschungels geschrieben. Neubacher hat die skurrilen Auswüchse des Vorschriftswahnsinns allerdings nicht nur gesammelt, sondern stellt vor ihrem Hintergrund eine unangenehme Diagnose: Der gesunde Menschenverstand wird klaglos zugunsten einer Kultur der Bevormundung aufs Spiel gesetzt.

Am Mittwochabend widmet sich das Deutsche Kulturforum östliches Europa im Rahmen seiner Reformations-Reihe der Figur des Michael Kohlhaas. Mit seiner gleichnamigen Erzählung griff Kleist einen historischen Stoff um einen Händler auf, der Anhänger Luthers war. Volker Schlöndorff hat die auch für die Brandenburgische Reformationsgeschichte aufschlussreiche Erzählung spannend und unbedingt sehenswert verfilmt. Ob sein Film als Literaturverfilmung wirklich gelungen ist, darüber referiert um 18.15 Uhr im Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1A , die Kleist-Expertin Barb vom Kleistmuseum Frankfurt (Oder) in ihrem Vortrag. Anschließend wird Schlöndorffs Film „Michael Kohlhaas - Der Rebell“ aus dem Jahr 1969 gezeigt.

Die Musikfestspiele gehen in die zweite Woche. Am Freitag wird die Reihe Hausmusiken fortgesetzt, bei der Konzerte in Privatvillen in Potsdam und der Umgebung stattfinden. Um 20 Uhr laden Hildegard und Hans Joachim Rose in ihre Villa Gutzeit, Schwanenallee 8, Eingang gegenüber Böcklinstraße, zu einem Abend mit Traversflöte und Cello. Der Ausblick auf den Jungfernsee, die Glienicker Brücke und in der Ferne die Heilandskirche Sacrow ist einmalig, aber auch der Einblick in das Atelier der Hausherrin und Künstlerin Squaw Hildegard Rose, die ihren „Wasserzyklus“ vorstellt.

Ebenfalls am Freitag um 20 Uhr spielt 2raumwohnung im Waschhaus. Drei Jahre nach ihrem Top Ten Album „Achtung fertig“ und der anschließenden komplett ausverkauften Tour meldet sich das Duo, Inga Humpe und Tommi Eckart, mit einem neuen Album „Nacht und Tag“ zurück. Das Potsdamer Konzert ist eines von vier exklusiven Album-Release-Konzert in deutschen Städten – und seit langem ausverkauft.

Eine weitere Veranstaltung in der Reihe Hausmusiken der Musikfstspiele Potsdam Sanssouci findet am Sonntag um 17 Uhr in der Villa Berglas statt. Die Schriftstellerin, Journalistin und passionierte Gärtnerin Sibylle Zehle stellt ihre Biografie „Minna Wagner“ in ihrem Haus, Am Schwielowsee 90, in Petzow vor . Die Villa aus den 1920er Jahren, die zu DDR-Zeiten als Arbeits- und Erholungsheim für Schriftsteller am Schwielowsee diente, haben sie und ihr Mann Richard Gaul umgebaut. Grit Weirauch

Grit Weirauch

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