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Marikka Pfeiffer schreibt  Geschichten für Kinder und Jugendliche. 

© Andreas Klaer

"Das Springende Haus" von Marikka Pfeiffer: Viel Raum für Träume und Abenteuer

Der letzte Band der  Kinderbuchreihe "Das Springende Haus" von der Potsdamer Autorin Marikka Pfeiffer ist erschienen. Ob das Rätsel um das Haus in  „Einsame Insel voraus“ nun endlich gelöst wird?

Von Sarah Kugler

Potsdam - Die Rätsel vom Großvater haben es in sich: Buchstaben-Zahlencodes, Wörter in seltenen Fremdsprachen oder gut getarnte Bilderhinweise. Lonni und Nick müssen sich ganz schön den Kopf zerbrechen, um sie zu lösen. Ob sie es trotzdem schaffen werden, können Fans von Marikka Pfeiffers Kinderbuchreihe „Das Springende Haus“ seit dieser Woche herausfinden. Im Rowohlt Verlag erschien „Einsame Insel voraus“, der letzte Band der Quadrologie der Potsdamer Autorin.

Wie schon in den Vorgängern geht es um die Familie Wendelin, die ein ganz besonderes Haus besitzt. Nämlich eines, das an jeden beliebigen Ort auf der Erde springen kann – binnen von Sekunden. Ungünstigerweise ist der Akku des Springmotors bereits etwas abgenutzt und somit sind die Sprünge des Hauses nicht mehr kontrollierbar. Nur die verschollenen Großeltern wissen, wie er zu reparieren ist. Sie zu finden ist dringend, aber nicht leicht. Die einzigen Hinweise sind die Rätsel von Opa Widu, deren Lösung ein vierstelliger Zahlencode ist. Dieser soll Familie Wendelin zu dem Ort führen, an dem die Großeltern festsitzen.

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Eine sehr spezielle Familie

Bis es soweit ist, ist die Familie schon aus Versehen in einem Hollywoodstudio, neben einer Ritterburg und auf einem Vulkan gelandet. Immer mit dabei: Nachbarsmädchen Lonni, die das Geheimnis um das Springende Haus zufällig entdeckt hat und sich mit dem gleichaltrigen Nick Wendelin angefreundet hat. Und noch etwas verbindet sie mit der Familie: Genauso wie die verschollene Oma Henni ist sie eine Schatzsucherin. Von den Hausexpeditionen hat sie bereits geheimnisvolle, zum Teil glitzernde Steine mitgebracht. Um herauszufinden, ob diese wertvoll sind, braucht sie den Rat der Oma und ist somit doppelt motiviert, die Großeltern wiederzufinden.

Ihr Freund Nick Wendelin hingegen möchte hinter das Geheimnis des Sprungantriebs kommen. Mit seiner Technikbegeisterung und seiner logischen Denkweise, ist er einer der nicht ganz so schrulligen Mitglieder der Wendelins. Seine Geschwister, die Zwillinge Theo und Leo, verfolgen mit Fotoapparat und überschwänglicher Tierliebe ihre eigenen Hobbies. Baby Klaas kann außer „Monster“ noch nicht viel sagen. Die Eltern sind zwar sehr liebenswert, aber auch speziell: Mutter Isi ist Schriftstellerin und lebt ständig verträumt und in Kostümen in ihren fiktiven Welten. Vater Henri züchtet immer wieder neue Obst- oder Gemüsesorten. Er kreierte schon Tomurken, eine Mischung aus Tomate und Gurke sowie Birpfel, eine Kreuzung von Birne und Apfel. Und soviel sei verraten: Auch im aktuellen Buch wird es den Versuch einer neuen Kreation von ihm geben. Sogar einer, die richtig lecker klingt.

Humor und Fantasie

Überhaupt ist „Einsame Insel voraus“ wieder gespickt mit viel Humor und fantastisch bunten Einfällen. Eine besonders schöne Szene: Wenn die Tiere der Wendelins das Grundstück verteidigen, weil die neugierige Nachbarin Frau Kiesewetter endlich hinter das Geheimnis der Familie kommen möchte. Mit dabei sind das marmeladenverliebte Huhn Esmeralda, seine große Liebe Hahn Pedro, der Esel Elmar und ein kleines, noch namenloses Käuzchen. Alle Tiere sind versehentliche Mitbringsel der Haussprünge – bei jeder Reise hat sich eins im Haus verirrt und ist gleich dageblieben. Mit viel Gegacker und I-Ah vertreiben sie nun Frau Kiesewetter aus dem Garten. Wie die unterschiedlichen Tiere dabei zusammenarbeiten ist herzallerliebst. Und notwendig. Denn Lonni und Nick müssen unbeobachtet die Rätsel von Nicks Großvater Widu knacken, Frau Kiesewetter darf auf keinen Fall herausfinden, was es mit dem Haus auf sich hat.

Sie versucht es aber trotzdem immer wieder: setzt dicke Raupen aus, die die Wendelinsche Gartenhecke zerfressen sollen oder versucht mit einem Periskop Auffälliges zu erspähen. Das ist allerdings so verrußt, dass sie daraufhin schwarze Ringe um die Augen hat. Schuld sind daran natürlich wie immer die chaotischen Wendelins, deren zugewucherter Garten der spießigen Dame so gar nicht passt. Dabei ist genau das der bezaubernde Charme der Wendelins: ihr chaotisches, unkonventionelles Auftreten, das viel Raum für Träume und Abenteuer lässt. 

— Marikka Pfeiffer: Das Springende Haus: Einsame Insel voraus. Rowohlt Verlag, 2019, 128 Seiten, 9,99 Euro.

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