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Kultur: Brandenburgs Theater wird 200 – ohne Theater

Die Stimmung beim Festakt zum 200. Geburtstag des Brandenburger Theaters am Donnerstagnachmittag strahlte wenig Freude, Stolz oder Glücksgefühl aus.

Die Stimmung beim Festakt zum 200. Geburtstag des Brandenburger Theaters am Donnerstagnachmittag strahlte wenig Freude, Stolz oder Glücksgefühl aus. Man erinnerte sich – unter anderem daran, dass manche Zeiten für die Theaterleute nicht immer rosig gewesen waren, vor allem finanziell. Besonders in den Jahren nach der politischen Wende mussten die Theaterleute zusehen, wie erfolgreiche künstlerische Sparten geschlossen wurden: das Schauspiel und das Musiktheater.

Die Brandenburger Symphoniker blieben erhalten. Im Rahmen des Landes-Theaterverbundes sind sie regelmäßig im Potsdamer Nikolaisaal mit Konzerten zu erleben. Das Orchester ist längst der kulturelle Leuchtturm der Stadt geworden. Zur Geburtstagsfeier warteten die Symphoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Peter Gülke, der soeben seinen Vertrag für zwei Jahre verlängert hat, mit glanzvollen Wiedergaben von Werken Beethovens, Rimski-Korsakows und Wagners auf.

Ansonsten erinnerte kein Beitrag daran, dass ein Theater gefeiert werden sollte. Nicht einmal das vielfach mit Preisen bedachte, lange Jahre von Christiane Ziehlke geführte Jugendtheater trat auf. Dafür gab es eine Moderation (Manfred Callsen), bei der man spürte, dass da jemand sprach, dem das Brandenburger Theater fremd ist. Dagegen hätten so manche Anwesenden davon erzählen können, dass vor allem seit den 1960er Jahren bis Anfang der 1990er in Brandenburg spannendes Theater geboten wurde. Auch der Film von Bernd Keßler und Reinhard Scheunemann, der sehr farbig das Theater porträtiert, hätte den Festakt bereichert.

Natürlich gab es Reden. Erstaunlicherweise meldete sich Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann nur über Video zu Wort, auch Theatergeschäftsführer Klaus Deschner sowie Kultur-Staatssekretärin Ulrike Gutheil sprachen. Dank für das Engagement der Mitarbeiter gab es – und auch das Versprechen, der Kunst im Brandenburger Theater auch weiterhin eine Heimstatt zu bieten. K. Büstrin

K. Büstrin

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