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2021 feierten die Intersonanzen 20jähriges Bestehen - unter anderem mit "Electrical Walkes Potsdam" von Christina Kubisch (m.) 

© Manfred Thomas

Brandenburgisches Fest für Neue Musik: Aus Überzeugung fremd

Gelungene Kunst überzeugt, obwohl und indem sie fremd ist, sagt Thomas Gerwin, Leiter des Neue-Musik-Festivals Intersonanzen. Am 26. Mai beginnt die 21. Ausgabe. Das Thema: „eigenWelten“.

Potsdam - Neue Musik gilt als schwer zugänglich, verkopft, intellektuell. Seit 2017 tritt Thomas Gerwin Jahr für Jahr an, das Gegenteil zu beweisen: Seitdem leitet er das Brandenburgische Fest der Neuen Musik. Gerwin machte das Kunsthaus sans titre zum Festivalzentrum, präsentierte Experimente wie sein „Fühlklavier“ und die „Taktile Musik“ und sagte von Anfang an: „Jeder ist willkommen.“

Dass Neue Musik trotzdem eigen ist, es sogar sein muss, betont das Motto der inzwischen 21. Festivalausgabe, die am morgigen Donnerstag beginnt: „eigenWelten“ lautet es. Ein gelungenes Kunstwerk überzeuge, obwohl und indem es fremd sei - so hatte Gerwin mal auf den Punkt gebracht, was für ihn Neue Musik ausmacht. 

Debatten sind existenziell

Im vergangenen Jahr feierte das vom Brandenburgischen Verein Neuer Musik veranstaltete Festival seinen 20. Geburtstag pandemiebedingt im Spätsommer. Dieses Jahr ist es nun wieder in den Frühling gewandert. Ab Donnerstag bindet es fünf Tage lang verschiedenste Aufführungsformate zusammen.

Zum über die letzten Jahre etablierten Austragungsort Kunsthaus sans titre gesellt sich erneut das Potsdam Museum am Alten Markt. Im sans titre kann eine Noten- und Klangkunst-Ausstellung mit Partituren unter anderem von Sabine Vogel und Alex Nowitz besucht werden. Im Potsdam Museum finden die meisten Konzerte statt wie zur Eröffnung das des Bremer Schlagzeugensembles. Gespielt werden Uraufführungen von Volker Freidel, Ralf Hoyer, Benjamin Lang und Andreas Staffel. Danach wird ab 22 Uhr zum Gespräch geladen: Debatten und Austausch sind für Gerwin existenziell.

Formate, die ins Stadtgebiet ausscheren

Außerdem gibt es in erprobter Manier Formate, die ins Potsdamer Stadtgebiet ausscheren. Im Kunsthaus beginnt am Samstag um 11 Uhr eine „RadKlangTour“ mit der Sängerin Claudia Herr und Kurator Thomas Gerwin, nachmittags ab 15 Uhr gibt die Musikwissenschaftlerin Ulrike Liedtke ein Symposium und um 18 Uhr lädt die Potsdamer Künstlerin Jenny Alten vom Kunsthaus aus zu einem „Klangwandel“ ein. 

Überhaupt ist eine neue Nähe zu lokalen Künstler:innen zu beobachten: Auch der Bildhauer Mikos Meininger, der im sans titre beheimatet ist, und die Künstlerin Annette Paul sind jeweils mit einem „Klangwandel“ dabei. Der Soundwalk, die klangliche Erkundung der Stadt mithilfe des Guides Michael Schenk, darf inzwischen ohnehin als Klassiker im „Intersonanzen“-Programm gelten. 

Intersonanzen, vom 26. bis 30.5. im Potsdam Museum und Kunsthaus sans titre, Programminfos unter www.neue-musik-brandenburg.de/Intersonanzen

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