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Atelierhaus in Potsdam: Scholle 51 startet Crowdfunding-Kampagne

Das Künstlerhaus in der Geschwister-Scholl-Straße 51 muss saniert werden. Deswegen ist jetzt eine Spendenaktion organisiert worden - für schalldichte Fenster und Türen. 

Von Birte Förster


Potsdam - Seit über einem Jahr bereitet das Atelierhaus Scholle 51 in Potsdam-West umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten vor. Insgesamt 1,5 Millionen Euro kostet das Riesenprojekt, das überwiegend über kleinere und größere Kredite finanziert wird, wie Annette Paul, die als Künstlerin in dem Atelierhaus arbeitet, den PNN mitteilte. Ein Antrag auf finanzielle Hilfe sei erst kürzlich vom Kulturausschuss der Stadt abgelehnt worden, so Paul. Um die noch ausstehende Summe von 51.000 Euro für Schallschutzfenster und -türen in der Musikeretage zu bekommen, startet das Atelierhaus am Mittwoch um 10 Uhr eine Crowdfunding-Kampagne. Über die Internetseite www.startnext.com/scholle51 können Unterstützer bis zum 26. Juni für das Projekt spenden. 

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Der Schallschutz soll besonders den Musikern zugutekommen. Insgesamt zehn Bands proben in den Räumen im Untergeschoss, außerdem findet dort Musikunterricht statt. Die Nachbarn sollen dadurch nicht gestört werden, erklärt Paul. Und: „Der Schallschutz nach innen ist auch wichtig.“ Denn auch andere probende Musiker und Künstler, die Ruhe brauchen, sollen ungestört arbeiten können. Wie auf der Kampagnenseite zu erfahren ist, sind die 51.000 Euro für den Kauf und den Einbau von 14 Schallschutzfenstern und acht Schallschutztüren geplant. Mit den bereits zugesicherten Krediten sei die Finanzierung für den Schallschutz der Wände geklärt, so Paul. „Ohne den Schallschutz verlieren wir die Nutzungserlaubnis für die Musiker“, heißt es auf der Kampagnen-Seite. 

Atelierhaus "Scholle 51" in der Potsdamer Geschwister-Scholl-Strasse.
Atelierhaus "Scholle 51" in der Potsdamer Geschwister-Scholl-Strasse.

© Andreas Klaer

40 Kreativschaffende arbeiten im Atelierhaus

Anders als bei anderen Crowdfunding-Kampagnen muss das gespendete Geld aber nicht zurückgezahlt werden, wenn die Zielsumme nicht erreicht wird. Denn Rest müssten sie gegebenenfalls aufstocken. „Dann werden wir es irgendwie hinkriegen“, meint Paul. Derzeit seien sie aber zuversichtlich, dass sie die Summe zusammenbekommen. 

Mehr als 40 Kreativschaffende, darunter sind neben Musikern auch bildende Künstler, Restauratoren, Grafiker sowie Theater- und Filmemacher, arbeiten in dem Atelierhaus in der Geschwister-Scholl-Straße 51. Der Hausverein, der sich 2014 gegründet hat, und der Eigentümer des Gebäudes, die Evangelische Heilig-Kreuz-Gemeinde, haben im Dezember 2018 einen Erbpachtvertrag für 99 Jahre unterzeichnet. Durch das langfristige Nutzungsrecht erhielt der Verein die Grundlage für einen Kredit, um die dringend nötigen Sanierungs- und Umbauarbeiten vorzunehmen. 

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Neben dem Schallschutz ist auch geplant, die vermietete Atelierfläche um 250 Quadratmeter auf 800 Quadratmeter zu erhöhen. Es gebe großzügige Foyers und Sanitärbereiche, die effizienter genutzt werden könnten, hatte Jan Gabbert, Vorstandsmitglied des Hausvereins Scholle 51, im vergangenen Jahr erklärt. Außerdem soll die Elektrik in dem Gebäude erneuert werden. Die Planungen seien inzwischen abgeschlossen, sagte Annette Paul am Dienstag. Im August soll der Bauantrag gestellt werden, die Bauarbeiten würden voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres beginnen. 

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