zum Hauptinhalt
In Brandenburg geht die Impfkampagne voran.

© dpa

Update

Corona-Lage in der Mark: Brandenburg holt beim Impfen auf

Krankenhäuser verlegen zur Entlastung Patienten. Landtagssondersitzung am Mittwoch. Hohe Übersterblichkeit im Dezember.

Potsdam/Cottbus - Brandenburg hat sich im Ländervergleich bei den Impfungen pro 1000 Einwohner deutlich verbessert und liegt mit einem Wert von 13,2 inzwischen auf dem achten Platz im Mittelfeld, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Freitag hervorgeht. Seit dem 27. Dezember haben 33 263 Menschen im Land eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Zunächst sind Bewohner und Personal von Pflegeheimen, medizinisches Personal sowie über 80-Jährige in Impfzentren dran.

Erstmals impfte am Freitag auch ein mobiles Team des Klinikums „Ernst von Bergmann“ in Bad Belzig Senioren in einer Pflegeeinrichtung in Kleinmachnow. Ab nächster Woche könnten Krankenhäuser mehr Impfteams stellen – dann sollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür geklärt sein. Die Impfungen waren zunächst schleppend angelaufen, die Landesregierung versucht gegenzusteuern. Die Opposition hatte die Defizite bei der Impfkampagne scharf kritisiert, das Gesundheitsministerium unter Leitung von Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) externe Berater des Unternehmens Kienbaum hinzugezogen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Trotz des verschärften Lockdowns steigt die Zahl neuer Infektionen mit dem Coronavirus in Brandenburg. Innerhalb eines Tages seien 1262 bestätigte neue Fälle hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung innerhalb von 24 Stunden bleibt mit 56 Menschen hoch. Zudem hat Brandenburg einen neuen Corona-Schwerpunkt: Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin meldete fast 417 neue Ansteckungen je 100 000 Einwohner in einer Woche.

Landtags-Sondersitzung am Mittwoch

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wird den Landtag am Mittwoch nach der Beratung von Bund und Ländern über mögliche schärfere Corona-Beschränkungen informieren - zunächst war von Dienstag die Rede. Woidke beantragte eine Sondersitzung bei Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, um das Parlament nach der Konferenz der Regierungschefs der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu informieren. Die Landesregierung ist verpflichtet, den Landtag über Corona-Maßnahmen zu unterrichten.

In Brandenburg werden Covid-19-Patienten erneut in andere Krankenhäuser verlegt, um Kliniken zu entlasten. Derzeit gebe es „sehr intensiv“ Verlegungen, aber nur innerhalb Brandenburgs, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mitteilte. Nach einer Vorgabe des Ressorts muss sich jede Klinik an der Corona-Versorgung beteiligen. Aus der stark belasteten Lausitzer Region wurden im Dezember 40 Covid-19-Patienten in Berliner Krankenhäuser verlegt.

2020 gab es eine Übersterblichkeit

Die aktuelle Sonderauswertung der Sterbedaten in Brandenburg zeigt, dass es 2020 eine Übersterblichkeit gab. Bereits während der ersten Corona-Welle im Frühjahr habe sich das angedeutet, so das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Deutlich wurde es den Angaben zufolge vor allem zum Ausklang des Jahres. 

Für die dritte Dezemberwoche wurden bisher insgesamt 916 Sterbefälle einschließlich 182 Tote, die laut Robert Koch-Institut mit oder an dem Coronavirus gestorben sind, registriert. Das sind 256 Fälle und 41 Prozent mehr als im Mittel der Jahre 2016 bis 2019. Eine Woche später waren es 983 Sterbefälle, das Mittel der Vorjahre lag bei 640. (mit mar, dpa)

Zur Startseite