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Vor dem Start der Impfung gegen das Coronavirus.

© oto: Graeme Robertson/Pool PA/dpa

Corona in Deutschland und Brandenburg: Regierung wirbt für Impfungen gegen Coronavirus

Merkel und Spahn wollen Herdenimmunität der Bevölkerung bis zum Sommer. Impfzentrum in Potsdam soll am 5. Januar starten.

Berlin/Potsdam - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat davor gewarnt, dass sich bei einer zu geringen Impfbereitschaft die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie noch sehr lange hinziehen könnten. „Wenn das mehr als 40, 50, 60 Prozent der Bevölkerung sein sollten, dann werden wir noch sehr lange eine Maske tragen müssen, weil wir dann die Herdenimmunität nicht erreichen“, sagte Merkel am Mittwoch bei der letzten Regierungsbefragung in diesem Jahr im Bundestag.

Geschätzte Impfbereitschaft liegt bei 68 Prozent

Zuvor hatte ein Agenturfoto die Runde gemacht mit einer Unterlage, die Merkel unter dem Arm zu einer Kabinettssitzung trug, darauf war eine Übersicht über die Impfbereitschaft der einzelnen Gruppen in Deutschland zu lesen. Demnach geht die Regierung davon aus, dass rund 46 Millionen Bürger (von 83 Millionen Einwohnern) bereit sind, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die geschätzte Impfbereitschaft beträgt der Liste zufolge 68 Prozent, was gemäß der WHO reichen könnte, um die Pandemie dauerhaft einzudämmen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt darauf, dass dies bis Ende des Sommers klappen könnte.

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Mit dem Start der Impfungen voraussichtlich bis Weihnachten sollen geimpfte Menschen Nebenwirkungen auch per App und über eine Website melden können. Spahn versicherte, „dass wir absolut transparent umgehen werden mit Meldungen über Nebenwirkungen“. Auf schwere oder langfristige Nebenwirkungen deutet für die prüfenden Institute derzeit aber nichts hin. Deutschland hat bei sechs Herstellern Impfstoffe bestellt, insgesamt bis zu 300 Millionen Dosen. Es gehe nun auch darum, welcher Stoff für welche Gruppe am besten geeignet sei – dann könne man auch sagen, „dass man einen bestimmten haben möchte“, warb Merkel um Vertrauen in die Impfungen gegen das Virus.

In der Metropolishalle in Babelsberg soll das erste Impfzentrum für Potsdam angesiedelt werden.
In der Metropolishalle in Babelsberg soll das erste Impfzentrum für Potsdam angesiedelt werden.

© Andreas Klaer

Als erste Brandenburger Impfzentren sollen die Standorte in Potsdam und Cottbus am 5. Januar starten. Das bestätigte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Christian Wehry, am Mittwoch. Zuerst hatte der rbb berichtet. Im Laufe des Januars sollen laut Wehry dann neun weitere Zentren im Land öffnen. In jeder der Einrichtungen sei zunächst der Einsatz von sechs Teams mit jeweils einem Arzt und zwei medizinischen Mitarbeitern geplant. Hinzu komme an jedem Standort ein weiteres Team, das mobile Impfungen anbieten soll. Der KVBB-Vorstandsvorsitzende Peter Noack sagte dem rbb, man sei bis zuletzt von einer Impfstoff-Zulassung am 29. Dezember ausgegangen. Daher hätten die beiden Zentren ihre Arbeit zunächst am 11. Januar aufnehmen sollen. Da die Zulassung des Impfstoffs nun aber auf den 23. Dezember vorgezogen werden solle, könnten auch die Zentren früher beginnen. Die ersten beiden sollen in der Metropolishalle des Filmparks Babelsberg und in der Cottbuser Messehalle öffnen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums könnte jedes Impfteam in den Zentren täglich etwa 100 Impfungen vornehmen. Wehry erklärte, je nach Art und Verfügbarkeit des Impfstoffs könne die Zahl der Impfteams auch noch erhöht werden.

Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwoch bundesweit 952 neue Corona-Todesfälle. Einen Ansturm gab es laut Apothekerverband auf die jeweils drei kostenlos erhältlichen FFP2-Masken für über 60-Jährige und besonders gefährdete Menschen. In Apotheken wurden am ersten Tag mehrere Millionen Masken verteilt – offenbar auch missbräuchlich mehrfach. (mit dpa)

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