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Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).

© Ottmar Winter

Update

Zusage bei Impfgipfel: Woidke: Brandenburg bekommt mehr Impfstoff

Die Mark bekommt mehr Impfstoff von Biontech. Bei der Vergabe von Impfterminen sieht der Ministerpräsident kein Lotteriespiel.

Potsdam - Brandenburg erhält laut Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wegen des Rückstands gegenüber anderen Bundesländern zusätzlichen Corona-Impfstoff. Diese Zusage habe das Land beim Impfgipfel von Bund und Ländern bekommen, sagte Woidke nach dem Treffen am Donnerstag. „Wir werden im Juni in einer ersten Tranche mehr als 29.000 Dosen Biontech zusätzlich bekommen. Das hilft uns natürlich, beim Impfen voranzukommen.“

Nach Daten des Robert Koch-Instituts hat Brandenburg bezogen auf die Einwohnerzahl bislang die wenigsten Dosen bekommen. Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte, der Bund wolle zu wenig gelieferten Corona-Impfstoff ausgleichen.

Impfterminvergabe: Woidke sieht kein „Lotteriespiel“ 

Die Länder bereiten sich auf das grundsätzliche Ende der Priorisierung am 7. Juni vor. In besonderer Verantwortung sieht Woidke die Ärzte. Der Beschluss von Bund und Ländern bedeute nicht, dass es keine Prioritäten mehr gebe, sagte der SPD-Politiker am Freitag im RBB-Inforadio. „Jetzt werden diese Prioritäten gesetzt im Wesentlichen durch die Ärztinnen und Ärzte im Land, nämlich besonders durch die Hausärzte. Und das ist ja eine Arbeit, die sie können.“ Denn solche Schwerpunktsetzungen leisteten sie auch in vielen anderen Bereichen ihrer Tätigkeit.

„Ich habe da schon großes Vertrauen, dass die Terminvergabe eben nicht wie ein Lotteriespiel läuft“, sagte Woidke weiter. Die Hausärzte träfen die Entscheidung nach der zur Verfügung stehenden Impfstoffmenge. Sie nähmen die Menschen zuerst dran, die besondere Risiken hätten und besonders schnell erkranken könnten.

Mit dem Ende der Priorisierung gebe es dann auch für Jugendliche keine Priorisierung, stellte Woidke am Donnerstag klar. „Es gibt für Jugendliche auch keine zusätzlichen Impfstoffmengen, so dass Jugendliche sich einordnen müssen.“

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Bislang ist der Impfstoff von Biontech ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen. Für ab 12-Jährige wird die Zulassung in den nächsten Tagen erwartet. „Aber da die Priorisierung dann wegfällt, heißt das, dass alle entsprechend Geduld haben müssen, bis sie mit dem Impfen dran sind“, sagte Woidke. Er erinnerte an die Zusage der Bundesregierung, dass bis zum Ende des Sommers jeder, der es wolle, ein Impfangebot erhalten werde.

Dass Jugendliche ab zwölf in die Impfkampagne einbezogen werden, hält Woidke für richtig. „Wenn es hier beispielsweise Erkrankungen gibt oder besondere Risikofaktoren, dann müssen die jungen Menschen auch mit geimpft werden“, sagte er im RBB-Inforadio. Größte Achillesferse bleibe indes der Impfstoffmangel. „Wir brauchen noch schneller mehr Impfstoff, und dann kommen wir auch schneller durch.“

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies am Donnerstag Kritik an der Verteilung des Impfstoffs zurück. Am Ostermontag seien 12 Prozent der Deutschen erstgeimpft gewesen - sieben Wochen später seien es nun über 40 Prozent. Dass Anfang Juli dann bereits über 50 Prozent mindestens einmal geimpft seien, hätte vor einigen Wochen kaum jemand gedacht, sagte er. (dpa)

Burkhard Fraune, Stefan Kruse

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