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Zugewanderte häufiger Täter und Opfer: Mehr Straftaten von Flüchtlingen

In Brandenburg hat die Gewaltkriminalität durch Flüchtlinge zugenommen - dabei sind Geflüchtete selbst häufig Opfer von Angriffen geworden.

Potsdam - Auch in Brandenburg nimmt die Gewaltkriminalität durch Flüchtlinge zu, wobei die Opfer zumeist – aber nicht nur – selbst Flüchtlinge sind. Dieser deutschlandweite Trend spiegelt sich auch in aktuellen Kriminalitätszahlen für das Land wider. Das Landespolizeipräsidium in Potsdam bestätigte am Donnerstag einen MAZ-Bericht, wonach von Januar bis November 2017 insgesamt 1550 Körperverletzungsdelikte von Zugewanderten als Tatverdächtigen begangen worden sind, 150 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Danach haben allgemeine Straftaten von Flüchtlingen in dieser Zeit um 20 Prozent zugenommen. Das alles sind bisher allerdings vorläufige und auszugsweise Zahlen. Die neue Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für 2017 in Brandenburg liegt noch nicht vor, sie soll von Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) demnächst vorgestellt werden.

Schon bekannt ist, dass die Gesamtentwicklung positiv ist, es eine Trendwende gibt. Mit 2017 insgesamt gesunkener Kriminalität, weniger Autodiebstählen, Wohnungseinbrüchen und Straftaten in den Grenzregionen, was Schröter jüngst bestätigte: „Brandenburg ist ein Stück weit sicherer geworden.“

Umso mehr rückt die zugleich gewachsene Flüchtlingskriminalität ins Blickfeld, die sich auch in Brandenburg regelmäßig in Polizeimeldungen oder Prozessberichten widerspiegelt. Schon für 2016, im ersten Jahr nach der Ankunft Tausender Flüchtlinge auch in Brandenburg, war dies in der Kriminalitätsstatistik ablesbar. 2016 waren 5822 Straftaten durch Zugewanderte registriert worden, 2265 mehr als 2015, und zwar ohne ausländerrechtliche Verstöße. Zum Vergleich: Insgesamt gab es 181 404 Straftaten. An Gewaltkriminalität im Land hatten Zugewanderte 2016 einen Anteil von 3,2 Prozent, 2015 waren es 1,9 Prozent. So war bei Körperverletzungen die Zahl damals auf 1541 (2015: 570) gestiegen, was zehn Prozent dieser Delikte entsprach. Gleichzeitig wurden Zuwanderer selbst häufiger Opfer, vor allem von Körperverletzungen, wobei drei Viertel der Tatverdächtigen selbst Zuwanderer waren.

Der Anteil der Straftaten durch Zuwanderer an der Gesamtkriminalität sei „gering, aber deutlich steigend“, hieß es in einer Analyse des Innenministeriums aus 2017. Zitat: „Dominierend sind Rohheitsdelikte (Körperverletzung), Diebstahlsdelikte (Ladendiebstahl) sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte (Betrug, Beförderungserschleichung, Urkundenfälschung).“ Das hat sich verstärkt.

Und die Debatte, wie man dies in den Griff bekommt, geht erst los. Man müsse die Integration derer, die bleiben können, „deutlich forcieren“, sagt etwa Andreas Schuster, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Andererseits müsse man auch jene konsequenter abschieben, die keine Bleibeperspektive und kaum etwas zu verlieren haben, etwa Tschetschenen.

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