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Brandenburg: Zoo-Mord: Verdächtiger in Polen gefasst

Nach dem gewaltsamen Tod einer 60-jährigen Berlinerin im Tiergarten ist ein Tatverdächtiger in Polen festgenommen worden. Der Mord an der Frau geschah im Schleusenkrug.

Von Valerie Barsig

Berlin - „Die polnischen Behörden haben bei der Festnahme entscheidend mitgewirkt“, sagte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Donnerstag. Weitere Details wollte die Behörde zunächst nicht mitteilen. Die Leiche der 60-jährigen Susanne F. hatten Passanten am vergangenen Freitag auf einem Weg zwischen dem Hardenbergplatz am Bahnhof Zoologischer Garten und dem Tiergarten entdeckt. Sie lag versteckt neben einem Bahndamm.

Bis zum Bahnhof Zoo waren es nur wenige hundert Meter

Der Fall hatte viel Aufsehen erregt. Susanne F. war unweit des Fundortes der Leiche am Dienstagabend zuletzt lebend gesehen worden. Sie hatte mit Freundinnen in der beliebten Ausflugsgaststätte Schleusenkrug gesessen. Von dort wollte sie zu Fuß zum nur wenige hundert Meter entfernten Bahnhof Zoo gehen, um dann mit dem Bus nach Hause zu fahren. Zu Hause kam sie nicht an. Ihre Freundinnen sahen sie zuletzt auf dem Verbindungsweg im Tiergarten. Dort verlor sich ihre Spur. Der Weg sei zwar beleuchtet, sagte einer der Kellner im Schleusenkrug dieser Zeitung, „aber es ist dennoch düster“.

Die Polizei gab eine Vermisstenmeldung heraus. Die Fahndung nach Susanne F. verlief derweil nicht ganz pannenfrei. Am Mittwoch war die Polizei den Weg mit Spürhunden abgelaufen. Die Tiere schlugen jedoch nicht an. Passanten fanden die Leiche erst am Freitagmittag in einem Gebüsch.

Susanne F. arbeitete bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

Eine Obduktion ergab, dass die Frau Opfer einer Gewalttat geworden war. Ein Sexualdelikt konnte laut der Staatsanwaltschaft ausgeschlossen werden. Mordopfer Susanne F. lebte in Charlottenburg und arbeitete als promovierte Kunsthistorikerin als „Kastellanin der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ – eine Art Schlossherrin – für das Schloss Glienicke und das Jagdschloss auf der Pfaueninsel. Der Mann der Toten hatte in den vergangenen Tagen Suchanzeigen am Ort des Verschwindens aufgehängt – jedoch erfolglos.

Bis zum vergangenen Sonntag waren mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Ob diese nun zur Überführung des Täters geführt haben, dazu wollte sich die Staatsanwaltschaft am Donnerstagnachmittag gleichwohl nicht äußern. (mit dpa)

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