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Zahlen der Bundesregierung: 160 Anrgiffe auf Flüchtlinge in Brandenburg

Jeder vierte Angriff auf Flüchtlinge, der im ersten Halbjahr in Deutschland registriert wurde, ereignete sich in Brandenburg. Dabei ging es um Beleidigung, Volksverhetzung oder auch gefährliche Körperverletzung. 

Potsdam - Die Polizei hat einem Bericht zufolge im ersten Halbjahr dieses Jahres bundesweit insgesamt 609 Angriffe auf Flüchtlinge registriert, davon 160 Fälle allein in Brandenburg. Die Delikte reichten von Beleidigung und Volksverhetzung bis hin zu Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag berichtete. Die Sicherheitsbehörden hätten fast alle Straftaten dem Bereich „Politisch motivierte Kriminalität rechts“ zugeordnet.

Hinzu kamen bundesweit 60 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sowie 42 Attacken gegen Hilfsorganisationen oder ehrenamtliche Helfer, wie es weiter hieß. Bei den Übergriffen seien 102 Menschen verletzt worden, darunter sieben Kinder.

Jeder vierte Angriff ereignete sich in Brandenburg

Jeder vierte aktenkundige Angriff auf einen Flüchtling ereignete sich den Angaben zufolge in Brandenburg. Die Polizei verzeichnete hier 160 Delikte mit dem „Angriffsziel Flüchtling/Asylbewerber“, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. In anderen Bundesländern wurden deutlich weniger Übergriffe aktenkundig: In Baden-Württemberg waren es 62 Übergriffe, in Niedersachsen 58, in Sachsen 56.

Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Links-Fraktion im Bundestag, beklagte, Flüchtlinge seien in Deutschland einer alltäglichen Bedrohung ausgesetzt. „Der Staat hat eine Schutzpflicht gegenüber diesen Menschen“, betonte sie. (epd)

Michaela Hütig

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