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Brandenburg: Wolfsriss: Nabu verlangt Akteneinsicht

Lenzen / Potsdam - Der Naturschutzverband Brandenburg Nabu zweifelt an dem zweifachen Übergriff eines Wolfs auf eine Schafherde in der Prignitz und hat Einsicht in das Rissgutachten verlangt. Das erklärte der Nabu in einer Mitteilung.

Lenzen / Potsdam - Der Naturschutzverband Brandenburg Nabu zweifelt an dem zweifachen Übergriff eines Wolfs auf eine Schafherde in der Prignitz und hat Einsicht in das Rissgutachten verlangt. Das erklärte der Nabu in einer Mitteilung.

Im Deichvorland der Elbe bei Lenzen waren vor zwei Wochen drei Mutterschafe getötet. Der Schäfer vermutete in beiden Fällen einen Wolf als Verursacher. In beiden Fällen besuchte der Gutachter des Landesamts für Umwelt (LfU) den Schäfer und verfasste sein Rissgutachten. Dabei legte eines der beiden Gutachten nahe, dass der Schäfer den Riss vorgetäuscht haben könnte. Der Schäfer selbst bleibt bei seiner Darstellung, dass es in beiden Fällen Wolfsübergriffe auf die Herde gegeben habe (PNN berichteten).

Der Nabu erklärte nun in seiner Darstellung, es sei auffällig, „dass die typischen Blutspuren in der Umgebung eines gerissenen Schafes fehlten“. Zudem bestreitet Christiane Schröder, Landesgeschäftsführerin des Nabu Brandenburg und Wolfsexpertin in der Erklärung, dass es keinen wirksamen Herdenschutz gegeben habe. „Ich kann aus eigener Anschauung erklären, dass die Schafherde leider nicht ausreichend geschützt war“, so Schröder. Zudem habe die Schafweide an die Elbe gegrenzt. Durch einen Zaun war das Weideareal nur an den drei Landseiten geschützt. Den Bau des Zaunes an der Wasserseite hatte sich der Schäfer erspart. „Das war bei dem extremen Niedrigwasser der Elbe geradezu eine Einladung an den Wolf, der gut schwimmen kann“, heißt es in der Nabu-Mitteilung. „Je genauer man hinsieht, umso mehr Fragen wirft dieser Fall auf. Wir sind jetzt gespannt auf die Rissgutachten“, so Nabu-Wolfsexpertin Schröder abschließend. KG

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