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Brandenburg: Woidke will bei Cottbus-Demo sprechen

Kundgebung am 15. Februar soll Zeichen für Weltoffenheit setzen

Potsdam - Nach den Gewalttaten in Cottbus wollen Politiker am 15. Februar bei einer Demonstration in der Lausitz-Metropole ein Zeichen für Weltoffenheit setzen. Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) kündigte am Donnerstag in Potsdam an, dort auch als Redner auftreten zu wollen. Cottbus sei eine offene Stadt mit einer starken und modernen Gesellschaft. „Wir lassen uns diesen Ruf von Cottbus nicht kaputtmachen“, sagte Woidke, der selbst aus Forst in der Lausitz stammt. Nach Angaben der SPD soll es einen gemeinsamen Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration und Kundgebung von SPD, Linke, Grüne und CDU geben.

Die Demonstration hat in Cottbus bereits Tradition. Sie war vor Jahren als Gegenpol zu rechten Aufmärschen zum Jahrestag der Bombardierung von Cottbus im Zweiten Weltkrieg initiiert worden. Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD), die auch im Vorstand des Vereins „Cottbuser Aufbruch“ gegen Fremdenfeindlichkeit ist, hatte unlängst gesagt: „Ich hoffe, dass viele auf die Straße gehen für ein gewaltfreies Cottbus.“ Der Verein bereitet einen Sternmarsch in der Innenstadt vor.

In den vergangenen Monaten war es wiederholt zu Auseinandersetzungen von Syrern und Deutschen gekommen. Die Landesregierung hatte deshalb die Polizeipräsenz erhöht und entschieden, bis auf weiteres keine Flüchtlinge mehr aus der Erstaufnahme des Landes nach Cottbus zu schicken. Zudem wurde die Betreuung Jugendlicher durch Sozialarbeiter verstärkt. Woidke sagte, diese Maßnahmen wirkten nun.

Erst am vergangenen Wochenende waren in Cottbus rund 4000 Menschen gegen die Flüchtlingspolitik und eine vermeintliche „Islamisierung“ Deutschlands auf die Straße gegangen. Unter den Demonstranten waren nach Angaben der Polizei auch Rechtsextremisten. Sicherheitsbehörden warnten, Cottbus drohe zu einem neuen Dresden zu werden, einer Kampfzone der Rechten. dpa/PNN

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