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Ausgegraben. Das Berliner Lenindenkmal ist Ende 1991 abgetragen und in der Nähe des Müggelsees im Wald vergraben worden. Nun kommt es zurück.

© Andreas Altwein/dpa

Brandenburg: Welcome, Lenin – Kopf der Skulptur soll ausgegraben und ausgestellt werden

Berlin - Die dürre Nachricht verbreitet weder Angst noch Schrecken, höchstens ein wenig Häme: Der Kopf des Lenin vom Berliner Leninplatz soll wieder ausgebuddelt und in drei Jahren in einer Ausstellung in der Spandauer Zitadelle in Berlin ausgestellt werden. Die Schau heißt „Enthüllt – Berlin und seine Denkmale“.

Berlin - Die dürre Nachricht verbreitet weder Angst noch Schrecken, höchstens ein wenig Häme: Der Kopf des Lenin vom Berliner Leninplatz soll wieder ausgebuddelt und in drei Jahren in einer Ausstellung in der Spandauer Zitadelle in Berlin ausgestellt werden. Die Schau heißt „Enthüllt – Berlin und seine Denkmale“. Das gewaltige, dreieinhalb Tonnen schwere Haupt des Genossen und russischen Revolutionsführers Wladimir Iljitsch Lenin wird sich dann in monarchistischer Gesellschaft befinden und durch die Beine der Hohenzollern lugen – die Figuren von der Berliner Siegesallee sollen 2012 ebenso in Spandau stehen wie Büsten und Skulpturen, die bis vor kurzem noch in trauter Runde im Kreuzberger Lapidarium ein trostloses Dasein fristeten.

Der Berliner Lenin, ein steinerner Komtur aus rotem ukrainischen Granit, wurde am 19. April 1970, einen Tag vor dem 100. Geburtstag des Revolutionärs, feierlich in Ostberlin enthüllt. Die Figur nach einem Entwurf von Nikolai Tomski war 19 Meter hoch und wurde durch einen Sockel noch einmal ins Monumentale überhöht. Im November 1991 wurde der rote Riese auf Beschluss der Friedrichshainer Bezirksverordneten – 40 waren dafür, 13 dagegen – „unter großer Anteilnahme der Bevölkerung“ zerlegt und im Seddiner Forst in Berlin-Köpenick verbuddelt. Ganze 350 Tonnen schwer, mit 125 Segmenten. Die einen klatschten Beifall, die anderen protestierten. Der Bauleiter ahnte: „Wenn der Kopp erst runter ist, wird alles leichter.“ Lothar Heinke

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