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Heftige Böen ließen zahlreiche Bäume in Brandenburg umstürzen.

© dpa

Wegen Sturmtief "Ylenia": Verletzte und viele Feuerwehreinsätze in Brandenburg

Der Sturm hält die Feuerwehr in Brandenburg schwer auf Trab. Die Helfer warnen vor unnötigen Aufenthalten im Freien. Der Deutsche Wetterdienst kündigt bereits neue Gefahren an.

Potsdam - Stromausfall, umgestürzte Bäume, abgelöste Dachteile und Verletzte: Sturm „Ylenia“ hat in Brandenburg deutliche Spuren hinterlassen. Bei Unfällen sind acht Menschen verletzt worden, wie das Polizeipräsidium in Potsdam am Donnerstag mitteilte.

Am Mittag wurde auf der Bundesstraße 5 von Berlin in Richtung Nauen ein 24-jähriger Fahrer verletzt, als ein Baum umkippte und auf sein Führerhaus krachte, wie es hieß. In den Unfall seien zwei weitere Autos verwickelt worden, bei ihnen sei es bei Sachschäden geblieben. Andere Unfälle passierten schon in der Nacht.

Mehr als 1000 Notrufe

Die Polizei verzeichnete am Donnerstag bis 14.00 Uhr mehr als 1000 Notrufe. Dies seien doppelt so viele wie im selben Zeitraum vor einer Woche, sagte Sprecherin Stefanie Klaus. Die Anrufe führten zu 430 Einsätzen. Meist sei es dabei um Unterstützung der Feuerwehren bei Räumungsarbeiten wegen umgestürzter Bäume oder abgedeckter Dächer gegangen.

Auf der Autobahn 9 zwischen Klein Marzehns und Niemegk in Richtung Berlin war in der Nacht eine Fahrerin mit einem Kleintransporter unterwegs, der von einer Windböe erfasst wurde. Diese wehte das Fahrzeug von der Straße. Der Kleintransporter kippte auf die Seite. Die Frau musste von der Feuerwehr befreit werden. Sie kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.

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Auf der Bundesstraße 101 zwischen Thyrow und Trebbin (Teltow-Fläming) wurde ein Lastwagen mit Anhänger ebenfalls von einer Windböe erfasst. Das Fahrzeug kippte um und lag quer auf der Fahrbahn. Der Fahrer wurde den Angaben zufolge leicht verletzt. Auch auf den Autobahnen 11 und 12 kam es in der Nacht zu mehreren Einsätzen aufgrund umgestürzter Bäume.

Tausende Haushalte zeitweise ohne Strom

Im Süden Brandenburgs verursachte „Ylenia“ viele Stromausfälle. Am frühen Donnerstagmorgen waren im Umland von Cottbus rund 5000 Haushalte ohne Strom, wie der Netzbetreiber Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mitteilte. Am Vormittag reduzierte sich die Zahl auf rund 700 Haushalte. Betroffen waren noch die Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße. Am Nachmittag teilte das Unternehmen mit, dass der erneut aufkommende Sturm die Reparaturarbeiten erschwere.

Die Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam zählte seit Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag rund 700 Einsätze. Allein 200 seien es in der Nacht gewesen, wie eine Sprecherin sagte. „Das Anrufaufkommen ist durchgehend hoch“, sagte sie.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte es in der Nacht zum Donnerstag in Brandenburg orkanartige Böen gegeben. In Potsdam und Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) wurden demnach Windgeschwindigkeiten von bis zu 111 Stundenkilometern erreicht. In Angermünde (Uckermark) hat der DWD sogar einen Wert von 125 Stundenkilometern gemessen.

"Die Telefone blinken ständig"

In der Regionalleitstelle Brandenburg in Brandenburg an der Havel wurden 389 Einsätze gezählt. Auch hier seien die Notrufe „gleichbleibend hoch“, wie ein Sprecher sagte. „Wir haben alle Plätze besetzt. Die Telefone blinken ständig. Sie stehen nie still.“ Die Leitstelle Lausitz hatte bis zum Mittag 442 sturmbedingte Einsätze registriert.

Bei der Bahn, der Tram und dem Fährverkehr kam es zu Einschränkungen. Straßen wie die Brandenburger Straße in Potsdam mussten teilweise gesperrt werden. Der DWD kündigte für Freitagabend bereits das nächste Unwetter durch Orkanböen an. (dpa)

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