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Brandenburg: Wegen erfundener Nazi-Attacke vor Gericht

Berlin - Die Geschichte erregte internationales Aufsehen: Der Italiener Gianni C. stand kurz vor der Fußballweltmeisterschaft als Opfer eines fremdenfeindlichen Übergriffs in der Öffentlichkeit.

Berlin - Die Geschichte erregte internationales Aufsehen: Der Italiener Gianni C. stand kurz vor der Fußballweltmeisterschaft als Opfer eines fremdenfeindlichen Übergriffs in der Öffentlichkeit. Er sei auf der Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg von drei Neonazis mit einer Baseballkeule geschlagen und mit den Worten „Scheiß Ausländer“ beschimpft worden, gab er zu Protokoll. Doch es war eine Lügengeschichte. Davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt. Heute steht der 30-jährige C. wegen Vortäuschens einer Straftat vor Gericht.

Gianni C. wurde in der Nacht zum 14. Mai am Alexanderplatz gefunden. Seine Kniescheibe war gebrochen, der Kopf aufgeschlagen. Videobilder aus dem Bahnhof Alexanderplatz zeigten schließlich, was wirklich passiert war: Der angetrunkene Gianni C. torkelte, fiel vom Bahnsteig auf die Gleise und verletzte sich dabei – keine Spur von rechten Schlägern. Vier Tage nach dem angeblichen Angriff erging gegen den seit mehr als zehn Jahren in Deutschland lebenden Italiener Haftbefehl. Als er einen festen Wohnsitz bei seiner Freundin nachweisen konnte, kam er Anfang Juli gegen Meldeauflagen frei. Nun droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren. K.G.

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