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Das Bild gehört nun der Vergangenheit an: Katherina Reiche wird nicht mehr als Politikerin tätig sein.

© dpa

Wechsel in die Wirtschaft gelungen: Katherina Reiche zur VKU-Chefin gewählt

Von der CDU-Spitze in Potsdam zum Lobbyverband: Katherina Reiche wurde am Mittwoch zur neuen Chefin des Verbandes kommunaler Unternehmen einstimmig gewählt, ab dem 1. September wird sie Hauptgeschäftsführerin. Ihr Wechsel sorgt weiter für Wirbel.

Potsdam - Etwas wird sich nicht ändern für Katherina Reiche, nämlich der Weg zur Arbeit: Wenn sie wie immer mit dem Zug aus dem brandenburgischen Luckenwalde am Berliner Hauptbahnhof ankommt, werden es für die 41-Jährige auch künftig nur ein paar Schritte zur Invalidenstraße sein. Dort sitzt, mit der Hausnummer 44, das Bundesverkehrsministerium, wo sie bislang arbeitet. Die Zentrale des Verbandes der kommunalen Unternehmen Deutschlands (VKU) befindet sich schräg gegenüber, in der Nummer 91.

Seit Mittwoch nämlich ist der umstrittene Wechsel Reiches in die Wirtschaft perfekt, der weiter für Wirbel sorgt, in Potsdam, aber selbst im Bundestag. Und besiegelt ist damit auch das Ende einer für eine junge Ostdeutsche ziemlich einmaligen, steilen Karriere in der Politik. Reiche, bislang noch parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium unter Minister Alexander Dobrindt (CSU), CDU-Bundestagsabgeordnete, 2013 erstmals direkt gewählt im fast zweieinhalb Jahrzehnte „roten Potsdam“, wird neue Hauptgeschäftsführerin des VKU. Dienstbeginn: 1. September.

Gerüchte um neues Gehalt: Mehr als Merkel und Obama?

Erst hatte das kleine, gediegene Präsidium des VKU, am Nachmittag dann der rund 60-köpfige Bundesvorstand aus Stadtwerkechefs und Oberbürgermeisterin der ganzen Republik die Personalie - Reiche war einzige Kandidatin - bestätigt. Nein, das Wahlergebnis wurde nicht mitgeteilt, und auch nicht, wieviel die neuen Cheflobbyistin für 1400 kommunale Stadtwerke, Entsorgungs-, Stadtreinigungs- und Energiefirmen, nun verdient. Offiziell wolle und könne man sich prinzipiell zum Gehalt von Mitarbeitern nicht äußern, heißt es beim VKU, wo man zugleich unglücklich über die Spekulationen um das Geschäftsführergehalt ist, die die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf ungenannte Branchenkenner in die Welt gesetzt hatte. Keine Rede könne davon sein, dass es angeblich 50.000 Euro im Monat sein sollen, 600.000 Euro im Jahr, was, wie am Vortag die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig - eine Gegnerin der Staatswirtschaft - vorgerechnete hatte, deutlich mehr wäre als das Gehalt von Kanzlerin Angela Merkel oder von US-Präsidnet Barack Obama.

Mehr dazu lesen Sie in der DONNERSTAGSAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Auch am Mittwoch schlug die Personalie weiter Wellen. In Berlin verabschiedete die Bundesregierung einen Gesetzentwurf, wonach für ausscheidende Regierungsmitglieder vor einem Wechsel die Privatwirtschaft künftig eine Karenzzeit gelten soll. In der VKU-Pressemitteilung wurde sie mit folgenden Sätzen zitiert: Die Kommunalunternehmen hätten ein hohes Ansehen in der Bevölkerung, und: „Ich freue mich auf den 1.September 2015.“

Lesen Sie hier: Wer wird tritt Reiches Erbe in der CDU an?

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