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Qanon-Demonstranten in Los Angeles. Die Bewegung hat auch Anhänger in Deutschland.

© AFP

Wachsende Gefahr: Verfassungsschutz warnt vor Verschwörungsideologien

Der Verfassungsschutz registrierte einen starken Anstieg deutschsprachiger „QAnon“-Inhalte. Das COMPACT-Magazin wirke als „ideologischer Superspreader“.

Potsdam - Brandenburgs Verfassungsschutz warnt vor wachsenden Gefahren durch Verschwörungsideologien. Besonders alarmierend sei, dass während der Corona-Pandemie gerade solche Verschwörungstheorien an Bedeutung gewonnen hätten, die extremistische Inhalte transportieren, heißt es in einem Vorabbericht zum brandenburgischen Verfassungsschutzbericht, der am Dienstag in Potsdam veröffentlicht wurde. Für das Jahr 2020 gelte dies in erster Linie für den starken Anstieg deutschsprachiger „QAnon“-Inhalte sowie die gezielte Verächtlichmachung demokratischer Entscheidungsprozesse im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung.

Das in Brandenburg verlegte und als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte COMPACT-Magazin wirke dabei wegen seiner nicht unerheblichen Reichweite als „ideologischer Superspreader“, heißt es in dem Bericht. Das Magazin biete Verschwörungstheorien eine milieuübergreifende Plattform, bündele und verstärke sie und verbreite sie zielgerichtet weiter. Auch an anderer Stelle seien Brandenburger an der Verbreitung von „QAnon“-Inhalten beteiligt sind. Beispiel dafür sei die Facebook-Gruppe „Eberswalder Initiative für DemQkratie und Freiheit!“.

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Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass von Anhängern von Verschwörungsideologien schwere Gewaltstraftaten ausgehen, weil sie für sich keine anderen Formen des Handelns mehr erkennen können und glauben, sie müssten „zu einer Art finalem Schlag ausholen“, warnt der Verfassungsschutz. Die „QAnon“-Ideologie behauptet, Staaten würden unterwandert, um die Weltbevölkerung mit Hunger, Krieg und Armut in Abhängigkeit zu halten. (epd)

Yvonne Jennerjahn

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