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Von Matthias matern: Anregung zum Stromsparen

Brandenburg und Berlin fordern von Unternehmen mehr Effizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien

Von Matthias Matern

Potsdam - Brandenburg und Berlin wollen Firmen stärker motivieren, Energie zu sparen. „Ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft ist nur möglich, wenn der Energieverbrauch in den Unternehmen nicht im selben Maße steigt, wie die Produktion oder die Umsätze“, sagte der Brandenburger Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gestern in Potsdam bei der Fachkonferenz „Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe“. Die Veranstaltung der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) und der TSB Innovationsagentur Berlin war mit 150 Teilnehmern, darunter Energieexperten, Firmeninhaber und Vertreter mehrerer Stadtwerke, ausgebucht. Auf dem Programm standen Vorträge zu Einsparmöglichkeiten und zu Praxisbeispielen.

„Viele Firmen der Hauptstadtregion haben noch ein deutliches Potenzial, ihren Energieverbrauch zu senken“, meinte Bruno Broich, Geschäftsführer der Innovationsagentur. Den Unternehmen beim Kostensparen zu helfen, sei allerdings nur eines von mehreren Anliegen der gemeinsamen Initiative. Für das Erreichen der Ziele der „Energiestrategie 2020“ etwa spiele die Frage der effizienteren Nutzung natürlicher Ressourcen und der Einsatz erneuerbarer Energien in Industrie und Gewerbe sogar eine „Schlüsselrolle“, sagte Junghanns. Bis 2020 will Brandenburg den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch auf 20 Prozent steigern, den Kohlendioxid-Ausstoß dagegen in gleicher Höhe mindern.

Energieeffizienz sei aber auch ein wirtschaftspolitisches Thema, das in der aktuellen Situation die Möglichkeit biete, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, betonte Junghanns. Broich verwies dabei auf das „unternehmerische Potenzial“, das in der Entwicklung effizienter Energietechnik stecke und das es zu nutzen gelte. „Eine Schlüsselaufgabe wird es sein, das Know-how der energiebezogenen Forschungseinrichtungen in Brandenburg und Berlin zu bündeln und den Unternehmen zur Verfügung zu stellen“, sagte Broich weiter.

„Ein einfach weiter so“ könne es jedenfalls angesichts knapper werdender Ressourcen und steigender Preise nicht geben, warnte Junghanns. Allerdings gebe es im Land mittlerweile ein großes Energiebewusstsein, meinte der Minister. Eine gute Möglichkeit für mehr Effizienz, böten beispielsweise Partnerschaften, sagte Bruno Broich. So könne etwa eine Wäscherei ihren Energiebedarf abdecken, indem sie die Abwärme nutze, die bei der Produktion in einer benachbarten Firma entsteht, gab er ein Beispiel.

Die Unternehmer rief der Minister auf, stärker die Förderprogramme von Land und Bund für Investitionen in ernergiesparende Technologien zu nutzen. Entsprechende Vorhaben würden mit 25 bis 40 Prozent und maximal mit bis zu 500 000 Euro durch das Wirtschaftsministerium gefördert. Zudem bestehe die Möglichkeit, sich über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Energiebeartung bezuschussen zu lassen. Mit bis zu 1280 Euro werden sogenannte Initialberatungen gefördert, spätere Detailberatungen mit bis zu 4800 Euro.

Rund 30 Beratungen seien seit Beginn der Förderung im März 2008 unterstützt worden, sagte Ulrich Meyer, Teamleiter Energie und Energieberatung der ZAB.

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