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Brandenburg: Vogelsänger: Sachlich über Wölfe reden Agrarminister warnt vor Panikmache im Land

Potsdam - Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD) hat vor Panikmache im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Wölfen im Land gewarnt. „Der Wolf wurde nicht wiederangesiedelt, der Wolf wurde ausgerottet“, sagte Vogelsänger am Mittwoch im Landtag in Potsdam.

Potsdam - Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD) hat vor Panikmache im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Wölfen im Land gewarnt. „Der Wolf wurde nicht wiederangesiedelt, der Wolf wurde ausgerottet“, sagte Vogelsänger am Mittwoch im Landtag in Potsdam. Dies werde durch die seit einiger Zeit wieder wachsende Zahl der Raubtiere nun rückgängig gemacht, sagte der Minister: „Und das ist auch gut so.“ Es sei wichtig, für die Akzeptanz der Wölfe zu werben und zugleich Landnutzer und Tierhalter, die von Wölfen geschädigt werden können, nicht im Stich zu lassen, so Vogelsänger. Der Fall des sogenannten Problemwolfs von Rathenow zeige, dass sich die Möglichkeiten zum Umgang mit Problemfällen bewährt hätten. So seien dort in „kürzester Zeit“ alle notwendigen Genehmigungen zur Tötung des Wolfs erteilt worden.

Der Rathenower Wolf war dort auch in bewohntem Gebiet unterwegs, wurde jedoch nach Erteilung der Abschussgenehmigung nicht mehr gesichtet. Künftig sollen auch zwei befristet eingestellte Wolfsbeauftragte Beratung und Aufklärung zum Thema anbieten, sagte Vogelsänger. Der bereits bestehende Wolfsmanagement-Plan solle zudem fortgeschrieben werden. In der Schorfheide entsteht derzeit ein Wolfsinformationszentrum, für das das Land rund eine Million Euro zur Verfügung stellt.

Kritik kam aus der Opposition. In Problemfällen müsse unmittelbar gehandelt werden können, sagte die Abgeordnete Iris Schülzke von den Freien Wählern. Ein Zeitraum von drei Tagen bis zur Erteilung von Abschussgenehmigungen wie im Fall Rathenow sei zu lang. Die AfD forderte „Naturschutz mit Augenmaß“. Schäden durch Wölfe nähmen zu und müssten unbürokratisch und vollständig ausgeglichen werden, sagte der AfD-Abgeordnete Sven Schröder. Für Spott sorgte in der Debatte die Forderung, regionale Obergrenzen für Wölfe einzuführen. In Brandenburg gibt es nach Angaben des Landesumweltamtes derzeit 22 Wolfsrudel und zwei Wolfspaare. Das erste Wolfspaar siedelte sich 2007 im Südosten des Bundeslandes an, 2009 wurden erstmals seit über 100 Jahren wieder Wolfswelpen in Brandenburg aufgezogen. Yvonne Jennerjahn

Yvonne Jennerjahn

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