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Die häufigsten Mängel im Regionalverkehr waren nach Angaben des Ministeriums Zugausfälle, Unpünktlichkeit, zu wenig Sitzplätze, fehlende Kundenbetreuung und Mängel im Vertrieb.

© Patrick Pleul/dpa

Verspätungen und Zugausfälle: Brandenburg zahlt Bahnunternehmen weniger

Wegen Verspätungen und Zugausfällen müssen Bahnunternehmen der Brandenburger Landesregierung jedes Jahr Millionen Euro zurückzahlen. Betroffen von den Kürzungen waren alle sechs Bahnunternehmen, mit denen Brandenburg Verkehrsverträge abgeschlossen hat.

Potsdam/Berlin - Wegen Verspätungen, Zugausfällen, zu wenig Sitzplätzen und Mängeln bei der Kundenbetreuung kürzt Brandenburg seine Zahlungen an Regionalbahnen und S-Bahn um Millionenbeträge. Für das vergangene Jahr betragen die Zahlungsrückflüsse, die mit den Verkehrsunternehmen verrechnet werden, vorläufigen Zahlen zufolge knapp zwölf Millionen Euro. Das teilte das Brandenburger Infrastrukturministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion im Potsdamer Landtag mit.

Den Angaben nach hat das Land seine Zahlungen seit 2010 um fast 132 Millionen Euro wegen fehlender oder mangelhafter Leistungen der Schienenverkehrsunternehmen gekürzt. Den größten Rückfluss gab es mit knapp 38 Millionen Euro im Jahr 2017, als nur 89,28 Prozent der in den Verkehrsverträgen vereinbarten Leistungen erbracht wurden.

Betroffen von den Kürzungen waren alle sechs Bahnunternehmen, mit denen Brandenburg Verkehrsverträge abgeschlossen hat: Neben S-Bahn und DB Regio sind das die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG), die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die Bayerische Oberlandbahn und die Hanseatische Eisenbahn.

Vor allem Zugausfälle, Unpünktlichkeit, zu wenig Sitzplätze

Die häufigsten Mängel im Regionalverkehr waren nach Angaben des Ministeriums Zugausfälle, Unpünktlichkeit, zu wenig Sitzplätze, fehlende Kundenbetreuung und Mängel im Vertrieb. Auf der Mängelliste im S-Bahn-Verkehr stehen ebenfalls Zugausfälle und Unpünktlichkeit. Darüber hinaus waren Züge zu kurz, und es wurden Vorgaben zur Kundenzufriedenheit nicht eingehalten. Im Regionalverkehr geht eine Verspätung laut Fahrplan ab drei Minuten in die Bewertung ein, bei der S-Bahn sind es vier Minuten.

Um Verbesserungen im Schienenpersonenverkehr zu erreichen, veröffentlicht der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg VBB laut Ministerium regelmäßig Qualitätskenngrößen. Dies motiviere die Unternehmen, ihre Verkehrsleistungen zu verbessern. In regelmäßigen Qualitätsgesprächen mit den Unternehmen würden zudem Mängel und Maßnahmen zum Gegensteuern erörtert. (dpa)

Manfred Rey

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