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Die Genehmigung von einigen Transporten lebendiger Rinder aus Brandenburg wirft Fragen auf. 

© Ulrich Perrey/dpa

Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei: Ermittlungen gegen Veterinäramt-Mitarbeiter in Brandenburg

In Brandenburg wurden Ermittlungen gegen mehrere Mitarbeiter aus zwei Veterinärämtern aufgenommen: Der Vorwurf: Beihilfe zur Tierquälerei.

Potsdam/Cottbus  - Im Zusammenhang mit der Genehmigung von Transporten lebender Rinder in Nicht-EU-Staaten ermitteln die Staatsanwaltschaften in Cottbus und Potsdam wegen des Verdachts der Tierwohlgefährdung. Konkret gehe es um den Vorwurf der Beihilfe zur Tierquälerei, teilten beide Behörden am Dienstag auf Nachfrage mit.

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Die Anzeigen richteten sich unter anderem gegen nicht namentlich genannte Mitarbeiter des Veterinäramts, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Cottbus. Es handle sich um sechs Strafanzeigen zu vier Tiertransporten. Weitere Einzelheiten nannte er mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht. Die Staatsanwaltschaft Potsdam machte dazu zunächst keine konkreteren Angaben. Zuerst hatten das ARD-Mittagsmagazin und der RBB von bundesweiten Ermittlungsverfahren berichtet, darunter in Brandenburg.

Vorwurf: Geltende EU-Regeln missachtet

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hatte im Juni Anzeige gegen mehrere Brandenburger Veterinärämter wegen des Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei gestellt. Laut dem RBB-Bericht sollen Transporte von lebenden Rindern unter anderem nach Georgien, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Iran, Algerien, Marokko, Libyen und Libanon genehmigt worden sein. Die Tierschützer werfen den Beteiligten vor, geltende EU-Tierschutzverordnungen für Lebendtiertransporte in Nicht-EU-Staaten umgangen zu haben.

Nach Bekanntwerden von erneuten Missständen bei langen Tiertransporten in Drittstaaten hatte das Verbraucherministerium die Lieferung von Tieren aus Landkreisen in Brandenburg vorerst gestoppt. Bis zur Klärung der erhobenen Vorwürfe werden demnach keine Rinder-Transporte in Drittstaaten mehr abgefertigt.

(dpa)

Silke Nauschütz

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