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Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei: Anzeigen gegen Brandenburger Veterinärämter

Die Genehmigung von einigen Transporten lebendiger Rinder wirft Fragen auf. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat jetzt Anzeige gestellt.

Potsdam - Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat Anzeige gegen mehrere Brandenburger Veterinärämter wegen Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei gestellt. Die Staatsanwaltschaft Potsdam bestätigte am Dienstag den Eingang. Das werde jetzt geprüft, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Potsdam. Das könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Nach den Vorschriften müssen Ruhe- und Auslaufzeiten eingehalten werden.

Mangel an Versorgungsstationen

Zuvor hatte der RBB berichtet, dass insgesamt acht Veterinärämter in Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen angezeigt wurden. Sie sollen Transporte von lebenden Rindern unter anderem nach Georgien, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Iran, Algerien, Marokko, Libyen und Libanon genehmigt haben. "Seit Jahren weisen wir daraufhin, dass es auf den Routen keine ausreichenden Versorgungsstationen gibt", kritisierte Ina Müller-Arnke, Expertin für Nutztiere bei Vier Pfoten. Es handelt sich nach dem Bericht um Fälle zwischen April 2019 und April 2020.

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Im April seien Transporte ausgesetzt worden, die durch Russland führten, weil es dort keine Versorgungsstationen gebe, betonte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Grüne) auf Anfrage. Jeder lange Transport von Tieren werde, bevor er eine Genehmigung erhalte, durch einen amtlichen Tierarzt umfangreich und sorgfältig geprüft. Nur wenn die Einhaltung aller Rechtsvorgaben nachvollziehbar dargelegt werde, dürfe der Transport abgefertigt werden. "Derzeit gehen wir darum davon aus, dass diese Vorschriften von den genannten Veterinärämtern vollumfänglich eingehalten wurden", sagte sie. (dpa)

Gudrun Janicke

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